Was Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche gestern auf der IAA-Pressekonferenz der Welt mitzuteilen hatte, war ganz schön spannend - und zwar nicht nur wegen der Weltpremiere des Mercedes-AMG Project ONE. Die versammelten Journalisten spitzten ganz schön die Öhrchen, als Dr. Zetsche die Elektro-Strategie des Konzerns bekanntgab.
On the way: 50 elektrifizierte Fahrzeugvarianten
Bei Mercedes-Benz hat man sich in Sachen Elektro-Offensive viel vorgenommen. Dr. Zetsche: „ Bis 2022 werden wir das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifizieren. Das bedeutet, dass wir unseren Kunden in jeder Mercedes-Baureihe mindestens eine elektrifizierte Alternative anbieten werden. Vom Kompaktwagen bis zum großen SUV. Wir planen hier mit mehr als 50 elektrifizierten Fahrzeugvarianten. Bei smart gehen wir noch weiter. Wir planen, unsere Marke smart bis 2020 in Europa und Nordamerika komplett auf elektrische Antriebe umzustellen. Der Rest der Welt folgt kurz darauf. Damit wird smart die erste Verbrenner-Marke, die vollständig auf reine Elektroantriebe umsteigt.“
Mercedes-Benz befindet sich mitten im Wandel
Der Daimler-Chef machte klar: „Die Transformation hin zum emissionsfreien Fahren hat bei Mercedes längst begonnen. Das ist mir wichtig. Denn in der Diskussion der letzten Monate ist ohne Zweifel Vertrauen verloren gegangen. Nicht zuletzt Vertrauen in die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie."
Und um zu zeigen, was Elektrofahrzeuge heute schon können, kündigte der Daimler-Chef eine Rund-um-die-Welt-Tour - das Projekt „Intelligent World Drive“ an. Start heute, am 13.09.2017. Dr. Zetsche: „Von Frankfurt aus schicken wir ein Testfahrzeug auf Basis der neuen S-Klasse in die Welt. Auf fünf Kontinenten wird sie sich komplexen Verkehrssituationen stellen und wertvolle Erfahrungen sammeln."
Ohne Verbrenner geht es nicht
Doch die Elektrifizierung ist nur ein Schritt, neben vollelektrischem Antrieb und Hybrid-Technologie werden weiterhin Verbrennungsmotoren nötig sein, betonte Dieter Zetsche: „Eine dieser Technologien von jetzt auf gleich zu verbieten, wäre aus heutiger Sicht ein klimapolitisches Eigentor. Wir brauchen alle drei Antriebsformen, um kurz- und mittelfristig eine spürbare Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten und reduzierte CO2-Werte gleichzeitig zu erreichen. Unseren Kunden wollen wir dabei weiterhin jeweils die passendste Form individueller Mobilität bieten.“
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Pano
14. September 2017 15:00 (vor über 7 Jahren)
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