In einem dramatischen US-Grand-Prix der Formel 1 holte sich Lewis Hamilton seinen dritten WM-Titel und den zweiten in Folge mit dem Mercedes-AMG Petronas F1-Team! Durch seinen Sieg vor dem Teamkollegen Nico Rosberg und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel ist sein Vorsprung vor den letzten drei Rennen uneinholbar.
Dramatik von der ersten bis zur letzten Kurve!
So normal sich das Ergebnis liest, so dramatisch kam es zustande. Schon am Start ging es wieder hart zur Sache zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten. Fast analog zum Rennen in Japan erwischte Pole-Sitter Nico Rosberg keinen besonders guten Start, so dass der zweitplatzierte Hamilton auf gleiche Höhe ziehen konnte. In der ersten Kurve dann ließ sich Hamilton beim Anbremsen extrem weit nach außen treiben, drängte Rosberg von der Strecke und zog vorbei. Rosberg verlor durch dieses grenzwertige Manöver, bei dem sich die beiden Silberpfeile sogar berührten, zudem noch zwei Plätze an die Red-Bull-Piloten.
Nach einer Virtual-Safety-Car-Phase setze Rosberg dann einen Glanzpunkt, indem er Ricciardo im Red Bull nach dem Restart überrumpelte und auch Kvyat im der zweiten Energy-Dose stehen ließ. Daraufhin setzten die drei den führenden Hamilton unter Druck, der mit seinen abgefahrenen Intermediats zu kämpfen hatte. Kurz darauf ließ sich Rosberg durch einen Angriff des jungen Russen irritieren. Dieser scheiterte zwar, aber Rosberg musste in der nächsten Kuerve dessen Teamkollegen Ricciardo ziehen lassen. Der Australier im Red Bull hatte zu dieser Zeit und bei der abtrocknenden Strecke klar das beste Auto und konnte auch Hamilton in einem bärenstarken Manöver überholen.
Starke Phase von Rosberg!
Rosberg holte in der Folge alles aus seinem Silberpfeil heraus und setzte seinen Teamkollegen unter Druck. Mehrere Male versuchte er zu überholen, bis es ihm in der 18. Runde endlich gelang. Vier Runden später konnte der verbissen um seine WM-Chance kämpfende Deutsche in Führung gehen. Auch Hamilton ging kurze Zeit später an Riccardo vorbei und lag somit auf dem zweiten Platz.
Eine weitere Safetycar-Phase änderte nichts an diesem Stand, außer dass Sebastian Vettel bereits auf Platz drei lag. Kurz darauf wurde wegen eines Zwischenfalls erneut eine Virtual-Safety-Car-Phase ausgerufen, die Rosberg für seinen letzten Reifenwechsel nutzte. Nach dem Restart konnte er Vettel schnell niederringen und lag hinter Hamilton auf zwei. Und wieder wurde das Rennen wegen eines Unfalls, diesmal ein Fahrfehler von Kviat, neutralisiert. Hamilton kam in die Box, holte sich frische Reifen und kam als zweiter wieder auf die Strecke.
Rosberg mit folgeschwerem Fehler!
Nun war der Weg eigentlich frei für Rosberg, der mit einem Sieg die WM noch hätte offen halten können. Leider kam es anders. Mit einem unnötigen Fahrfehler, der ihn in einer Kurve weit nach außen in die Auslaufzone trieb und beinahe das Rennen kostete, lieferte er Hamilton den Rennsieg und damit dem WM-Titel auf dem Silbertablett. Zum Schluss wurde es nochmal spannend. Vettel, der mit einem zweiten Platz noch weiter WM-Chancen gehabt hätte, kam gefährlich dicht an Rosberg heran. Für ein Überholmanöver reichte die Zeit aber nicht mehr, so dass Lewis Hamilton zum WM-Triumph fuhr.
Nach dem Rennen gratulierte Rosberg seinem Team-Kollegen zwar artig, konnte seine Frustration aber nicht verbergen. Vor allem das Manöver Hamiltons in der Startkurve ging ihm gegen den Strich. "Mich nervt der Start sehr. Ich finde, ich habe ein Recht auf ein Stück Strecke", klagt der 30-Jährige. "Er war zu aggressiv. Dass mich mein Teamkollege extra verhungern lässt und sogar so weit geht, dass er in mich reinfährt, ist ein Schritt zu weit!"
Start-Manöver verhärtet die Fronten!
Die Teamführung sah das diesmal zumindest teilweise ähnlich. "Das Manöver in Kurve 1 war hart, und Lewis hat sich dafür am Funk entschuldigt", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff. Niki Lauda: "Das Manöver war zu hart - überhaupt keine Frage!", so der Aufsichtsratschef des Teams. "Sie haben sich berührt, und er hat ihn rausgedrängt. Dass Nico mit diesem Manöver nicht zufrieden war, ist klar, und darüber wird man reden müssen. Das war aber nicht die Priorität seiner Wut. Das war nämlich sein eigener Fehler, der ihn zwei Tage lang wurmen wird."
Zu dem angesprochenen Fehler sieben Runden vor Schluss, der Rosberg schließlich den Sieg und die Titelchancen kostete, hatte der Deutsche seine ganz eigene Meinung. "Ich verstehe es nicht. So etwas Merkwürdiges ist mir nie passiert. Niemals. Nicht in einem Freien Training, die ganzes Saison über nicht. Es ist verrückt", wundert er sich. "Dass mir beim normalen Fahren die Hinterräder durchdrehen, so dass ich mich fast wegdrehe... Ich muss erst schauen, ob ich selbst schuld bin." Im weiteren Statement lässt er dann etwas Selbstkritik durchblicken: "Mein Fehler hat mich den Sieg gekostet. Solche Momente sind so hart. Es war sehr überraschend und heftig, weil ich mir sicher bin, dass ich es nach Hause hätte bringen können."
Formel 1 spannend wie selten!
Angesichts dieses extrem spannenden und unterhaltsamen Rennens - bezeichnender Weise gerade in den USA, ao man viel Renn-Action aus den heimischen Serien gewohnt ist - kann keiner mehr von einer langweiligen Formel 1 reden. Natürlich ist eine solche Überlegenheit wie die der Silberpfeile immer nicht gut für die Spannung, aber wie das US-Rennen lief, zeigt ganz klar, das der eingeschlagene Weg der Formel 1 so schlecht nicht sein kann!
2 Kommentare
W124-300E
28. Oktober 2015 21:43 (vor über 9 Jahren)
2FAST4YOU
26. Oktober 2015 10:31 (vor über 9 Jahren)
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