Nachdem der Daimler seinen Ausstieg bei den gemeinsamen Projekten smart/Twingo und das Ende der X-Klasse (auf Basis des Nissan Navara) verkündet hatte, ist die Beziehung zwischen der Renault Nissan Alliance und Mercedes-Benz merklich abgekühlt. Womöglich aber steht ein Liebescomeback ins Haus. Denn wenn die frischen Gerüchte stimmen, dann führen Renault und Mercedes-Benz derzeit Sondierungsgespräche über die Entwicklung eines gemeinsamen mittelgroßen Transporters im Größenniveau Renault Master / Mercedes-Benz Sprinter.
Wird der Mercedes-Benz Sprinter zum Teil französisch?
Wie Automotive News Europe berichtet, befinden sich Renault und Daimler in Gesprächen, um gemeinsam mindestens einen Transporter zu entwickeln. Renault ist in dieser Sache auf der Suche nach einem neuen Partner, da Opel aus der bestehenden Kooperation Renault Master / Opel/Vauxall Movano aussteigt. Wie kürzlich von Peugeot-Tochter Opel bekannt gemacht wurde, wird der neue Movano auf einer Stellantis-Fahrzeugarchitektur (Stellantis ist der Zusammenschluss von Peugeot und Fiat Chrsysler Automobiles) umgestellt. Renault sucht nun einen neuen Partner und hat offenbar Interesse bei der kommenden Generation des Master mit dem Daimler zusammenzuarbeiten. Diese Info sollen Beteiligte an den Besprechungen durchgesteckt haben. Derzeit sei noch völlig offen, wie weit eine Kooperation geht und ob sie überhaupt zustande kommt. Möglich sei alles, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Wird der Sprinter am Ende womöglich französisch oder ist der neue Renault Master ein verkappter Sprinter? Vielleicht teilt man sich aber auch einen Teil der Entwicklungskosten und produziert dann in seinen eigenen Fertigungsstätten? Produktionskapazitäten sind ja sowohl in den Sprinter-Werken von Mercedes-Benz als auch bei Renault im Werk Batilly vorhanden. Sowohl Mercedes-Benz als auch Renault wollten sich auf Nachfrage zu dem Thema nicht äußern, schreibt Automotive News Europe. Mercedes-Fans.de ist gespannt, wohin das führt.
Geht da bald noch mehr zwischen Renault und Mercedes-Benz?
Man muss keine Kaffeesatzleserei betreiben, um vorherzusagen, dass die Abspaltung der Truck-Sparte zweifellos Begehrlichkeiten auf chinesischer Seite für einen größeren Anteil am Mercedes-Benz-Pkw-Geschäft auslösen dürfte. Über kurz oder lang, wird sich der Pkw-Bereich wohl nur dann vor einer chinesischen Übernahme bewahren, wenn er mit einem anderen Fahrzeugbauer fusioniert. Wer kommt als unabhängiger, potenter Partner für die zu gründende Mercedes-Benz AG eigentlich infrage? Es sind die üblichen Verdächtigen: BMW und eben die Renault-Nissan-Alliance.
Autor: Mathias Ebeling
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