Es ist erklärtes Ziel vom Daimler mehr Ressourcen für Produktentwicklung und Elektroantriebe umzuschichten. Die Mittel hierfür werden an anderer Stelle eingespart. Zum Beispiel beim Schaltwagen, den es dann in der bekannten Form von Mercedes-Benz nicht mehr geben wird. Das manuelle Getriebe will sich der Daimler komplett sparen. Es wird schrittweise aus dem Programm genommen. Doch wie sieht es bei den deutschen Kunden aus?
Auch wenn der Daimler in Zukunft nicht mehr auf die manuelle Schaltung setzen wird, hat der "Handreißer" in Deutschland immernoch einen hohen Stellenwert: 40 Prozent der Autofahrer bevorzugen ein Fahrzeug mit manuellem Getriebe, 46 Prozent ist die Automatik lieber. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von AutoScout24 hervor. Der europaweit größte Online-Automarktplatz hat dazu gemeinsam mit Innofact 1.000 Autohalter zu ihren Präferenzen befragt. Demnach steht für die Liebhaber der Handschaltung vor allem der Spaß am Fahren im Vordergrund. Die Befürworter der Automatik schätzen in erster Linie den Komfort, der damit einhergeht. Während jüngere Fahrer und Männer eher auf Automatik setzen, sind Frauen und Ältere bevorzugt manuell unterwegs.
Schalten oder nicht Schalten, das ist hier die Frage. Die Antwort teilt Auto-Deutschland in zwei annähernd gleiche Hälften: 46 Prozent präferieren Automatik, 40 Prozent sprechen sich für Handschaltung aus. 13 Prozent haben keine Vorlieben mit Blick auf das Getriebe, bzw. es ist ihnen egal, ob sie einen Schalthebel bedienen müssen oder nicht. Steigt man tiefer in die Analyse ein, so zeigt sich, dass Männer und Frauen, aber auch ältere und jüngere Fahrer unterschiedliche Präferenzen haben. So steht mit 49 Prozent jeder zweite Mann im Lager der Automatik; nur 38 Prozent sind lieber mit der händischen Variante unterwegs. Bei Frauen sind die Schwerpunkte andersherum verteilt: 43 Prozent bevorzugen es, manuell zu schalten, 41 Prozent überlassen das Kuppeln lieber der Technik. Die Präferenz für die Automatik nimmt auch mit dem Alter ab: Sprechen sich die Befragten unter 40 Jahren noch zu 54 Prozent dafür aus, sind es ab 40 Jahren nur noch 42 Prozent.
Komfort vs. Sportlichkeit
Was sind die Argumente, die die Automatik-Fans für ihr Getriebe ins Feld führen? Vor allem wird die Technik als komfortabler eingestuft: Für 90 Prozent ist das der wesentliche Grund, der für die Automatik spricht. Jeder Dritte (33 Prozent) bevorzugt Automatik auch deshalb, weil man damit leichter am Berg anfahren kann, bzw. nicht zurückrollt, wenn man gerade den Gang wechselt. Und 27 Prozent sehen einen Pluspunkt darin, dass die Kupplung bei Automatik-Getrieben weniger verschleißt. Im Lager der Handschalter steht der Spaß am Fahren an erster Stelle: Knapp drei Viertel (72 Prozent) sind aus diesem Grund lieber manuell unterwegs. Gut jeder Dritte (37 Prozent) geht zudem davon aus, dass er mit Handschaltung spritsparender fährt. Ein weiteres Plus für den händischen Betrieb sind die teils niedrigeren Kaufkosten für ein Fahrzeug mit manuellem Getriebe – für 27 Prozent ein Grund, ja zur Schaltung zu sagen.
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