Ende Dezember hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Starttermin der "Infrastrukturabgabe" vulgo "PKW Maut" bekannt gegeben. Die deutsche PKW-Maut soll im Oktober 2020 starten.
"Das heißt, wir können Gerechtigkeit auf deutschen Straßen schaffen, weil jeder, der unsere Infrastruktur benutzt, der zahlt auch - ohne Mehrbelastung für die Inländer.", so Scheuer. Deutsche Autofahrer sollen als Ausgleich für Mautzahlungen durch eine Senkung der Kfz-Steuer komplett entlastet werden.
Ein Konsortium - bestehend aus dem deutschen Konzertveranstalter und Ticketverkäufer Eventim und dem österreichischen Mautsystem-Anbieter Kapsch TrafficCom - hat einen Vertrag mit der Bundesregierung abgeschlossen, um die Infrastrukturabgabe zu erheben. Die Erhebung der Infrastrukturabgabe erfolgt mittels einer elektronischen Vignette (E-Vignette). Die Fahrberechtigung ist mit dem amtlichen Kraftfahrzeugkennzeichen verknüpft.
Was kostet die Pkw-Maut?
Alle deutschen Autobesitzer zahlen eine jährliche Infrastrukturabgabe, die sich nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Motors richtet. Durch eine geringere Kfz-Steuer sollen die Deutschen die Mautkosten zurückbekommen. Alle Fahrzeuge sollen über das Nummernschild kontrollierbar sein. Wer keine Maut zahlt und erwischt wird, muss eine Geldbuße zahlen.
Für Halter von Fahrzeugen mit Saisonkennzeichen beträgt die Infrastrukturabgabe für jeden Tag des Berechnungszeitraums den auf ihn entfallenden Bruchteil der Jahresvignette.
Bei Wechselkennzeichen ist die Infrastrukturabgabe für jedes Kraftfahrzeug jeweils in der sich aus den maßgeblichen Merkmalen ergebenden Höhe zu entrichten.
Für abgabepflichtige Kraftfahrzeuge mit einem Oldtimer-Kennzeichen (H-Kennzeichen) wird im Hinblick auf die typischerweise hohen Schadstoffemissionen dieser Fahrzeuge und aufgrund der Tatsache, dass eine uneingeschränkte Nutzung der Bundesfernstraßen mit diesem Kennzeichen möglich ist, eine jährliche Infrastrukturabgabe in Höhe von 130 Euro zu zahlen sein.
Kosten Pkw-Maut für deutsche Autofahrer*
Je angefangene 100 ccm Hubraum fallen jeweils bis zu einer festgelegten Höchstgrenze von 130 € folgende Abgabensätze an:
Maut-Vignette | Kosten |
mit Benzinmotor: | |
Euro 0/1/2/3 | 6,50 € je angefangene 100ccm Hubraum |
Euro 4/5 | 2 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 1,80 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
mit Dieselmotor: | |
Euro 0/1/2/3 | 9,50 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 4/5 | 5 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 4,80 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Wohnmobile | 16 € je angefangene 200 kg zulässiges Gesamtgewicht |
Oldtimer | 130 Euro |
*Hier findet ihr die nötigen Angaben zur Berechnung im Fahrzeugschein:
ERSTZULASSUNG (2.0); SCHADSTOFFNORM (14); HUBRAUM (P.1)
Kosten Pkw-Maut für ausländische Autofahrer
Für Ausländer gibt es mit einer Zehn-Tages-Maut, einer Zwei-Monats-Maut und einer Jahres-Maut drei unterschiedliche Vignetten. Auch hier wird nach Hubraum und der jeweiligen Umweltfreundlichkeit des Motors werden Gebühren berechnet.
Maut-Vignette | Kosten |
Jahresvignette mit Benzinmotor: | |
Euro 0/1/2/3 | 6,50 € je angefangene 100ccm Hubraum |
Euro 4/5 | 2 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 1,80 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Jahresvignette mit Dieselmotor: | |
Euro 0/1/2/3 | 9,50 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 4/5 | 5 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 4,80 € je angefangene 100 ccm Hubraum |
Kurzzeitvignetten | Geplante Kosten |
10-Tages-Vignette | |
wenn Jahresvignette weniger als 20 Euro kostet | 2,50 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 20 und 40 Euro kostet | 4 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 40 und 70 Euro kostet | 8 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 70 und 100 Euro kostet | 14 Euro |
wenn Jahresvignette über 100 Euro kostet | 20 Euro |
2-Monats-Vignette | |
wenn Jahresvignette weniger als 20 Euro kostet | 7 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 20 und 40 Euro kostet | 11 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 40 und 70 Euro kostet | 18 Euro |
wenn Jahresvignette zwischen 70 und 100 Euro kostet | 30 Euro |
wenn Jahresvignette über 100 Euro kostet | 40 Euro |
Beim Erwerb der Vignette müssen die Autofahrer die technischen Daten selbst deklarieren und ihr Fahrzeugkennzeichen angeben. Wer keine technischen Daten angibt, zahlt den jeweils höchsten Preis (130 € für die Jahresvignette, 50 € für die Zweimonats-Vignette und 25 € für die Zehntages-Vignette.
Hier findet Ihr einen aktuellen Maut-Rechner!
Ausnahmen
Fahrzeuge, die von der Kfz-Steuer befreit sind, wie z.B. Fahrzeuge, die im besonderen öffentlichen Interesse genutzt werden (Streitkräfte, Polizei, Katastrophenschutz, Krankentransporte etc.), Elektrofahrzeuge oder Fahrzeuge von Menschen mit Behinderung, (mit entsprechendem Nachweis!) werden grundsätzlich wirkungsgleich von der Infrastrukturabgabe befreit.
3 Kommentare
MB-W176
11. Januar 2019 16:50 (vor über 5 Jahren)
2FAST4YOU
11. Januar 2019 14:49 (vor über 5 Jahren)
Pano
8. Januar 2019 16:30 (vor über 5 Jahren)
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