2021 war für Mercedes-Benz kein Rekordjahr beim Absatz - aber ein Rekordjahr bei den Rückrufen. Und das ist wahrlich kein Ruhmesblatt für einen Autobauer, der sich selbst als bester Fahrzeughersteller der Welt versteht. Über 20 Rückrufe sind für Mercedes-Benz in der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes für 2021 gelistet.
Der FOCUS und das Handelsblatt nehmen dafür den Stern jetzt ins Visier und fragen keck: Ist das noch Premium, wenn sich die allein die Mercedes-Rückrufe aus jüngerer Zeit auf Millionen von Pkw summieren? Gut fürs Image ist die Rückrufbilanz sicherlich nicht. Der Anspruch von Mercedes-Benz ist ein anderer. Er will ein anderer sein. Er muss ein anderer sein. Das Gegenteil aber ist derzeit der Fall: Und also formuliert der FOCUS wie ein Ankläger: „Was läuft schief bei den Schwaben?"
FOCUS: „Pfusch in Produktion und Qualitätskontrolle“
Die Zahl der jüngeren Rückrufe, die sich quer durch alle Baureihen und Antriebsarten - auch Elektrofahrzeuge sind von Rückrufen betroffen - bewegt sich in einem siebenstelligen Bereich. Fakt ist: Kein anderer deutscher Premiumautomobilbauer - weder BMW noch Audi - hat in dermaßen kurzer Zeit eine derart hohe Anzahl von Rückrufen produziert. Wie kann das sein? Der FOCUS meint in einem Beitrag zu den zahlreichen Mercedes-Rückrufen mit dem Titel „Der Stern verblasst" vom 18.01.2022 den Grund zu kennen, warum die Rückrufzahl bei Mercedes-Benz viel höher als bei Audi und BMW ist: "Pfusch in Produktion und Qualitätskontrolle".
FOCUS: "Das Beste oder nichts oder nicht das Beste?"
„Mit einer so hohen Zahl an Rückrufen gefährdet Mercedes-Benz den eigenen Ruf als Qualitätshersteller", stichelt das Handelsblatt in einem Beitrag vom 07.01.2022 mit dem Titel: „Mercedes hat ein Qualitätsproblem“ gen Stuttgart. Von einer „Horrorliste“ ist beim Handelsblatt die Rede, wenn die Ursachen der zahlreichen Rückrufe, aufgezählt wird: Kurbelwelle, Software, Lenkung, ganze Aggregate, Brandgefahr - der Artikel erweckt den Eindruck, dass Mercedes seine Material- und Verarbeitungsqualität nicht im Griff habe.
Das Magazin Focus ätzt ebenfalls gegen den Erfinder des Automobils: "Das Beste oder nichts" lautete einst der Mercedes-Slogan. Aktuell könnte man ihn in "Nicht das Beste" umtaufen. Auch das Handelsblatt tritt noch mal in seinem Beitrag nach: „Der Stuttgarter Autohersteller muss unbedingt reagieren. Mercedes ist ein Premiumhersteller, der entsprechend hohe Preise verlangen kann. Die Kunden erwarten dann völlig zu Recht, dass die Fahrzeuge auch ordentlich funktionieren.“
3 Kommentare
R129Fan
3. Februar 2022 18:58 (vor über 2 Jahren)
Pano
18. Januar 2022 21:21 (vor über 2 Jahren)
Egide aus belgien
18. Januar 2022 20:52 (vor über 2 Jahren)
Schreibe einen Kommentar