Mercedes A-Klasse: nächste Ausfahrt Friedhof

Grabreden: Stimmen und Kommentare zur Beerdigung der A-Klasse

Mercedes A-Klasse: nächste Ausfahrt Friedhof: Grabreden: Stimmen und Kommentare zur Beerdigung der A-Klasse
Erstellt am 28. Juni 2022

Das Handelsblatt schreibt, dass die Mercedes-A-Klasse zur Mitte dieses Jahrzehnts aus dem Programm genommen werde. Diese Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Medien (siehe dazu unten den Bericht von Mercedes-Fans.de.). Es ist ein Paukenschlag - für Kunden, Zulieferer, Mitarbeiter, Mercedes-Autohäuser. Noch hat Mercedes-Benz das Aus der A-Klasse offiziell weder bestätigt noch dementiert. Wenn die A-Klasse wirklich beerdigt werden sollte,  dann ist jedermann klar, dass die Marke Mercedes-Benz sich tiefgreifend wandelt. Luxus ohne Wenn und Aber. Klein aber fein - so will man in Stuttgart werden. Immerhin stellt die A-Klasse rund 20 Prozent des gesamten Mercedes-Fahrzeugabsatzes dar. Es ist der meistverkaufte Mercedes in Europa. Källenius indes will künftig Klasse statt Masse abliefern, lieber Reiche und Superreiche zum Mercedes-Kundenkreis zählen. Seine Luxusstrategie mag Chancen bieten, birgt aber auch Risiken. Die Finanzwelt jubelt, ob der Källenius-Entscheidung für mehr  Rendite. Andere mahnen vor einem Rechenfehler in dem Kalkül von Ola Källenius. Mercedes-Fans.de hat hierzu wahllos ein paar Stimmen aus der deutschsprachigen Medienlandschaft zum voraussichtlichen Aus der A-Klasse zusammengestellt.

Badische Neueste Nachrichten

"Der radikale Strategieschwenk von Mercedes-Benz-Boss Ola Källenius ist falsch. Der Schwede will die A-Klasse und B-Klasse (...) in drei bis vier Jahren einstellen - das wäre ein Schlag ins Gesicht der Benzler im Werk Rastatt. Källenius' Zeitenwende ist mittel- bis langfristig schlecht für den Konzern: Image und Wirtschaftlichkeit heißen hier die Stichworte. (...) Von einer (gebrauchten) A-Klasse konnte bislang ein junger Mensch realistisch träumen, auch ohne je Großverdiener zu sein. Die A-Klasse dient also als Einstieg in die Mercedes-Welt - und wenn es im Job gut läuft, reicht es später vielleicht für ein teureres Modell mit dem Stern. Dieser Effekt wäre in absehbarer Zeit weg.“

Handelsblatt
„Mercedes war nie eine Marke für die Massen. Dennoch ist die Luxuswette von Konzernchef Ola Källenius gewagt. Der Schwede orientiert sich bei seinem Kurs an edlen Modelogos wie Hermès, Louis Vuitton oder Salvatore Ferragamo, denen es gelingt, mit Handwerkskunst und cleverem Marketing teils völlig überteuerte Accessoires zu verkaufen. Doch Autos sind keine Handtaschen. Luxuspreise lassen sich bei technischen Produkten wie Pkw auf Dauer nur mit Innovationen rechtfertigen. Sonst wird aus dem Luxusversprechen eine Mogelpackung.“

Neue Züricher Zeitung
„Mit dem Ende der A-Klasse setzt Mercedes auf Marge statt Masse und überlässt BMW die Krone im Premium-Markt“

Süddeutsche Zeitung
„Källenius, ein kühler Rechner, trimmt seinen Konzern auf Gewinn und Rendite. (...) Der Schwenk zu mehr Luxus sei ein Wagnis, sagt Experte Dudenhöffer. So seien angesichts des Ukraine-Kriegs und weltweiter Spannungen Bilder von Superreichen mit Jachten nur schwer vermittelbar. "Die Marke kann soziale Akzeptanz verlieren", warnte der Direktor des Duisburger Car-Centers Automotive Research mit Blick auf Mercedes-Benz. Der Hersteller werde zudem noch abhängiger von seinem bereits wichtigsten Absatzmarkt China. "Auch dieses Risiko muss man einpreisen", sagte Dudenhöffer. Die Größe des Unternehmens werfe ebenfalls Fragen auf, denn Mercedes-Benz habe weltweit mehr als 170.000 Beschäftige. "Mit 20.000 Beschäftigten ist das kein Problem." Ob sich die Wette auszahle, werde man aber erst in zehn Jahren wissen, sagte der Experte.

Jürgen Pieper, Auto-Analyst Bankhaus Metzler
„ Volumendenken bei Mercedes hat nicht um Erfolg geführt. (...) Dieses Denken war eher eine Sackgasse, passte auch nicht richtig zu Mercedes, hat die Käuferschaft nicht verjüngt und spielte außerhalb Europas nie wirklich eine Rolle. (...) Wenn man die Standorte in Deutschland behalten will, dann muss man noch stärker in die hochpreisigen Segmente gehen. Nur so kann man sie halten."

Ferdinand Dudenhöffer, Forschungsinstitut Center Automotive Research (CAR)
"Das Ende von A- und B-Klasse halten wir für die falsche Entscheidung. Mercedes driftet ab in die Welt der Reichen und Schönen, in die Welt der herausragenden Gewinne als Liebling der Börse."

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