Mercedes-Benz Luxusstrategie

BW-Verkehrsminister kritisiert Källenius: „Autos nur für Reiche zu bauen, ist ein Fehler“

Mercedes-Benz Luxusstrategie: BW-Verkehrsminister kritisiert Källenius: „Autos nur für Reiche zu bauen, ist ein Fehler“
Erstellt am 30. Mai 2022

Mercedes-Benz will, seitdem Ola Källenius auf dem Mercedes-Benz Chefsessel sitzt und die Geschicke des Sterns lenkt und dessen Richtung für die Zukunft vorgibt, kein Volumenhersteller mehr sein. Die Produktion muss profitabel sein. Und das bekommt Mercedes-Benz laut Ola Källenius am besten im Luxus- und High-End-Segment hin. Im margenstarken Luxussegment und nicht im Kompaktwagengeschäft sieht Mercedes-Benz eine Zukunft. Das bedeutet für den Erfinder des Automobils letztendlich auch, auf viele Millionen Kunden, die es klein, kompakt und fein mochten, trennen zu wollen. Klasse statt Masse heißt die Devise. Weniger ist das neue mehr. Die neue Luxusstrategie wird Folgen haben - nicht nur für das Modellportfolio, sondern auch für Produktion und Arbeitsplätze. Vor einem Verlust von Image und Jobs bei Mercedes-Benz warnt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90 - Die Grünen) im Interview mit der Heilbronner Stimme (Paywall).

Weniger ist das neue mehr.

Dass Mercedes-Benz sein Geschäftsmodell konsequent auf teure Luxusautomobile ausrichten und das Business mit Kompaktwagen eindampfen will, hält der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann für falsch. „Ich halte diese Strategie für einen Fehler, das wird auch zu Akzeptanzproblemen führen, wenn man nur noch für Reiche und Superreiche Autos baut“, wird er von der „Heilbronner Stimme“ zitiert. Weiter sagte er: „Ich kann zwar nachvollziehen, dass man Luxuskarossen verkauft, um eine Rendite zu erzielen. Wenn man aber nur noch Luxuswagen verkauft, dann verlässt man den Massenmarkt.“ Sich von hohen Stückzahlen in der Produktion zu verabschieden, hält der Verkehrsminister von Baden-Württemberg aus zwei Gründen für sehr problematisch. Erstens würde Mercedes-Benz als Kundschaft nurmehr eine wohlhabende Klientel im Auge haben. Das sei nicht klug. Auch fürchtet er bei einer Ausrichtung auf Highend-Produktion mit insgesamt geringeren Stückzahlen um Stabilität des Unternehmens einerseits und den drohenden Verlust von Arbeitsplätzen andererseits, wenn er sagt: „Ich hatte eigentlich gedacht, Mercedes hat begriffen, dass man mehr diversifizieren muss – auch im Hinblick auf den Erhalt von Arbeitsplätzen.“

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1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Interessanterweise sendet die Baden-Württembergische Landesregierung beim Thema Mercedes gegensätzliche Signale. Wenige Tage nach der Kritik des Verkehrsministers, der sich gerne auch zu den Strategien von Porsche, Bosch und ZF hätte äußern können, besuchte MP Kretschmann die Grundsteinlegung des eCampus in Untertürkheim. Und der "Landesvater" war voll des Lobes: https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/news/ecampus-untertuerkheim.html Grüße Pano

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