In unserer Reihe MIB-Kritik berichten wir in unregelmäßigen Abständen über Missstände oder Zusammenhänge, die so besser nicht passiert wären wie ein 6-monatiger Werkstattaufenthalt, die x-te Nachbesserung am Neuwagen, die Pfuschlackierung, Kummer mit dem Stern und, und, und.
Wir werden natürlich alle Zuschriften vertraulich behandeln und freuen uns auf Eure Zuschriften unter redaktion@mercedes-fans.de Betreff: MIB-Kritik. So und nun übergeben wir das Wort an Thomas Ebeling, Geschäftsführer der E-Mags Media GmbH:
250.000 Fahrzeuge hat Mercedes-Benz diese Woche zurückgerufen. Schon wieder ein neuer Rückruf? Oder ist es nochmal der von letzter Woche?
Mittlerweile kommt man als schon gar nicht mehr hinterher? Im Jahr 2023 dürften es bei Mercedes um die 50 Rückrufe gewesen sein. Millionen von Fahrzeuge waren betroffen. Bei der G-Klasse platzen die Hinterachs-Differenziale und bringen so die Insassen in Lebensgefahr. Jetzt droht über die Baureihen E-Klasse, C-Klasse, AMG GT, EQS, GLC, S-Klasse und SL den Insassen im schlimmsten Fall sogar Brandgefahr. Wie bitte? Wir bezahlen überdurchschnittlich viel Geld, um im schlimmsten Falle in einem Premium-Produkt zu verbrennen? Da stimmt doch was nicht!
Parallel dazu wird das Getöse, mehr Marge, mehr Marge, mehr Marge, immer lauter! Wie wär’s mal mit mehr Qualität?
Zugegeben, Qualität kostet Geld, aber Mercedes spielt hier ein gefährliches Spiel. Ein großer Händler kommentierte den erneuten Rückruf mit: „Ich könnte kotzen!“ und weist auf den Umstand hin, dass er die Preissteigerung gar nicht mehr dem Kunden gegenüber zu kommentieren weiß. Wie auch? Zum Mercedes-Markenkern gehört Qualität, Solidität und Sicherheit. Was davon ist noch geblieben? Welcher Familienvater kauft sich eine C-Klasse, wenn er riskieren muss, seine Familie einer Brandgefahr auszusetzen?
Die Frage ist, wann reißt dem Mercedes-Kunden der Geduldsfaden? Oder den Mitarbeitern oder dem Aufsichtsrat?
Klar, technische Probleme zählen zum Autoalltag. Damit kann jeder Fan und jeder Kunde leben! Aber die stattliche Zahl an Rückrufen bei Mercedes-Benz hat nichts mehr mit dem Eigenanspruch der Marke zu tun, der mal lautete "Das Beste oder nichts". Was ist davon übrig geblieben? Die Unternehmensleitung verscherbelt historische Pretiosen wie das Uhlenhorst Coupé, möchte sich von seinen Niederlassungen trennen und plant den Einsteiger-Mercedes A-Klasse nach 27 Jahren einzustellen. Natürlich, ein Unternehmen muss Geld verdienen, aber hier drängt sich der Eindruck auf, Teile der Marke Mercedes werden verscherbelt. Vielleicht auch, weil die ausgegebene Strategie nicht aufgegangen ist. Ja, wenn das so ist, warum nicht auch die Produktion verkaufen und die Autos gleich in Finnland oder in Indien fertigen? Das spart noch mehr Geld und reduziert den Ärger mit den eigenen Mitarbeitern. Vorausgesetzt, die sind noch da. Der momentane Qualitätsstandard ist der Marke Mercedes-Benz nicht würdig. Das sollte auch die Unternehmensspitze wissen.
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