Wer in den Siebzigern seine Schäfchen schon im Trockenen hatte und obendrein Spaß an sportlich-eleganter Fortbewegung verspürte, der war bei AMG an der richtigen Adresse. 1972 hatte Mercedes-Benz eine neue S-Klasse (W116) präsentiert und AMG seinen Standort noch in Großaspach. Jenem Ort, der für das "G" in AMG steht. Doch Aufrecht und Melcher planten nicht bereits nur ihren Aufbruch nach Affalterbach, sondern auch eine Aufrüstung der neuen Mercedes S-Klasse. Von 180 - 346 PS konnten sie für den großen Benz reichlich Mehr-PS im Baukasten-System anbieten.



Chronologisch betrachtet begann die Aufrüstung der neuen S-Klasse 1972 mit dem AMG 350 SE/SEL. Dem Triebwerk entlockten die AMG-Techniker durch klassische Tuning-Tugenden immerhin 35 PS, was die Leistung auf 235 PS anhob. Leistungsmäßig begann die Palette bereits beim "kleinen" 280 S, dem 20 Mehr-PS eingehaucht wurden. Für diese Leistungskur berechnete AMG 1972 rund 2.900 Mark. 13.225 Mark dagegen musste hinblättern, wer bei AMG das seit 1975 lieferbare Spitzenmodell, den 450 SEL 6.9 umfrisieren ließ. Der schon im Serienmodell verbaute V8 des 600er Mercedes (M100) produzierte nach der Leistungskur 346 PS. Der monochrome-Look und die Alufelgen - könnten tatsächlich BBS gewesen sein - werden wohl noch mal extra gekostet haben! man sollte seine Schäfchen besser wirklich im Trockenen gehabt haben.

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