Die optimale Bodenhaftung – auch als Grip bezeichnet – ist maßgeblich für die Sicherheit auf der Straße. Eine markante Rolle spielt das noch vorhandene Profil. Gesetzlich sind mindestens 1,6 mm vorgeschrieben, Fachleute allerdings sind nahezu einhellig der Meinung, dass diese Profiltiefe zu wenig ist. Dies zeigt sich in diversen Tests, bei denen beispielsweise der Bremsweg auf nassen Fahrbahnen geprüft worden ist. Der Kontakt zum Untergrund geht verloren, das Bremsmanöver zeigt nicht die gewünschte Wirkung.
Bei Winter- und Ganzjahresreifen werden mindesten 4 mm, bei Sommerreifen 3 mm empfohlen.
Nach spätestens 10 Jahren Schluss mit den alten Reifen machen
Für PKWs gibt es keine gesetzliche Vorschrift, was das Reifenalter anbetrifft. Trotzdem solltet Ihr die „Alten“ allerspätestens nach Ablauf von 10 Jahren wechseln, selbst wenn noch genügend Profil vorhanden ist. Das passiert beispielsweise, sobald Ihr Euren Oldtimer oder Youngtimer mit dem Stern auf der Haube nur dann aus der Garage holt, wenn die Sonne sonntagmorgens vom Himmel lacht. Chemische Alterungsprozesse mindern die Qualität auch bei Reifen, die sorgfältig gelagert oder wenig genutzt worden sind. Das Alter ermittelt Ihr direkt über die DOT-Nummer an der Reifenflanke. Die letzten vier Zahlen beziffern das Produktionsdatum (Woche / Jahr).
Hinweis: Reifen werden in großen Stückzahlen produziert, um die Verfügbarkeit sicherzustellen. Bis zu drei Jahre gelagerte Reifen dürfen als fabrikneu veräußert werden, ab 5 Jahren Lagerzeit als Neureifen. Achtet aus Qualitätsgründen darauf, dass das Produktionsdatum maximal zwei Jahre zurückliegt.
Die Spezialisten: Sommerreifen und Winterreifen
Sommer- und Winterreifen sind in der Materialzusammensetzung optimal auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt. Bei kalten Temperaturen zeichnen sich weichere Gummimischungen durch eine deutlich bessere Bodenhaftung aus. Bei hohen Temperaturen werdet Ihr bei Winterreifen dagegen mit einem eher schwammigen Fahrgefühl konfrontiert.
Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es zumindest in Deutschland nicht, allerdings eine situative. Ihr solltet schon aus Eigeninteresse im Sinne der persönlichen Sicherheit vermeiden, bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen herumzufahren. Informiert Euch über die gesetzlichen Regelungen in Österreich, in der Schweiz und anderen Ländern.
Kompromissfähige Allrounder: Ganzjahresreifen
Auch als Allwetterreifen bezeichnet, eignen sich diese für die Sommer- und Winterzeit. Natürlich vermitteln sie nicht dasselbe Fahrgefühl wie die zuvor erwähnten Spezialisten. Empfehlenswert sind sie, wenn Ihr in einer eher gemäßigten Region mit geringeren Kälteeinbrüchen und weniger Schneefall lebt.
Handelte es sich bis zum Jahr 2018 klassisch um M+S-Reifen (Matsch und Schnee), müssen Ganzjahresreifen mittlerweile zusätzlich mit dem Schneeflockenzeichen gekennzeichnet sein. Ihr findet es ebenso wie die DOT-Nummer an der Reifenflanke. Nur dann entsprechen sie den aktuellen gesetzlichen Vorschriften.
Reifenwechsel: Die richtigen Reifen für Euren Mercedes finden
Informationen zu den benötigten Reifen für Euer Fahrzeug findet Ihr im Fahrzeugschein bzw. in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Kennziffern 20-23). Sie gliedern sich folgendermaßen auf:
- Reifenbreite in mm
- Breiten- und Höhenverhältnis (Profilquerschnitt)
- Bauart des Reifens (Radial oder Diagonal)
- Felgendurchmesser in Zoll
- Tragfähigkeitsindex (pro Reifen)
- Geschwindigkeitsindex (maximale Höchstgeschwindigkeit)
Die Buchstaben und Ziffern sind auf der Reifenflanke aufgedruckt, um einen Vergleich zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit ReifenDirekt erleichtern wir Euch die Suche nach passenden Mercedes-Benz-Reifen maßgeblich. Nachdem Ihr von der Modellreihe über die Modellbezeichnung bis hin zum Fahrzeugtyp alle Daten gefiltert habt, werden Euch kompatible Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen vorgeschlagen. Diese lasst Ihr nachhause oder zur Werkstatt Eurer Wahl liefern.
Reifenwechsel in der Werkstatt oder selber machen?
Es ist naheliegend, dass ein von der Werkstatt sowie dem Vertragshändler durchgeführter Reifenwechsel mit Kosten verbunden ist. Optimalerweise werden die Sommer- und Winterreifen nach dem Wechsel gegen einen Aufpreis gleich mit eingelagert.
Legt Ihr selbst Hand an, benötigt Ihr als Basics einen Wagenheber, Unterstellböcke sowie ein Radkreuz, eine Drahtbürste und einen Drehmomentschlüssel. Nachfolgend erhaltet ihr eine allgemeine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Radwechsel:
- Den ersten Gang einlegen bzw. bei Automatik auf P schalten und Euren Mercedes aufbocken
- Die Radmuttern der zu wechselnden Reifen lösen und abschrauben
- Reifen abnehmen, die Wechselreifen einsetzen und mit dem Radkreuz handfest anziehen
- Fahrzeug soweit ablassen, bis die Räder den Boden berühren und die Schrauben mit dem vorgegebenen Drehmoment festziehen
- Nach dem Reifenwechsel unmittelbar eine Reifendruckkontrolle durchführen
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