Tempolimit und hohe Spritpreise

März 2022: teuerster Tank-Monat aller Zeiten / ACE ist für Tempolimit

Tempolimit und hohe Spritpreise: März 2022: teuerster Tank-Monat aller Zeiten / ACE ist für Tempolimit
Erstellt am 1. April 2022

Update vom 01.04.2022

Es gibt Superlative, auf die muss man nicht stolz sein. Die sind echt zum Vergessen, wie der Kraftstoffpreis-Rekordmonat März 2022. Einen derart massiven Anstieg der Kraftstoffpreise wie in diesem Monat hat man an deutschen Tankstellen noch nie gesehen. Innerhalb von nicht einmal 14 Tagen katapultierte sich der Preis für Benzin im März um 37,6 Cent auf das Allzeithoch von 2,203 € aufwärts. Der Dieselpreis legte binnen neun Tagen um 56,5 Cent auf ein Allzeithoch von 2,321 € zu, wie der ADAC mitteilt. Mittlerweile haben sich die Kraftstoffpreise aber etwas entspannt. Nicht nur der ADAC meint übrigens, dass die Entwicklungen der Rohölpreise die Preisentwicklung an den Zapfsäulen lediglich zum Teil erklären. Während der Ölpreis im Verlauf des März deutlich sank, blieben die Kraftstoffpreise hoch. Der ADAC meint: Die Kraftstoffpreise „blieben über Wochen massiv überteuert und sind auch heute in ihrer Höhe angesichts des gesunkenen Rohölpreises und des Dollar-Kurses nicht mehr erklärbar.“

Tempolimit als politisches Signal?

Die Front für ein Tempolimit in Deutschland wird breiter. Als Sofortmaßnahme zur Einsparung von Energie macht sich nun auch der ACE Auto Club Europa für ein - wenn auch befristetes - Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen stark. Ein verminderter Energieverbrauch würde weniger Importe aus Russland bedeuten. In der Folge fließt nach Russland dann auch weniger Geld. Die Chance, dieses gemeinsame Energiespar-Signal zu senden, sollte genutzt werden, meint der ACE.

 

Artikel vom 21.03.22: DGB-Chef befürwortet Tempolimit

Der Ukraine-Krieg hat die Kraftstoffpreise steigen lassen. Sogenannte Experten sagen Kraftstoffpreise auf anhaltend hohem Niveau voraus. Andere warnen vor einer Energiekrise, sollte kein Öl aus Russland mehr nach Europa kommen. Sprit sparen - so heißt eine Möglichkeit, die Kosten fürs Tanken etwas zu senken. Ein Tempolimit von 100 km/h auf der Autobahn, 80 km/h außerhalb der Stadt und 30 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften ist ein Spritsparvorschlag, den die Umweltverbände wie Deutsche Umwelthilfe (siehe Artikel unten) und Greenpeace hierzu vorgebracht haben. Dieser Vorschlag erhält nun eine Unterstützung vom Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann. In einem Interview für die Zeitschriften der Funke Mediengruppe sagte der DGB-Vorsizende: „Wir könnten zeitlich begrenzt ein Tempolimit von 100 auf Autobahnen und von 30 in den Städten einführen, um den Energieverbrauch zu drosseln. (...) „Es ist richtig, jeden Tropfen Benzin zu sparen, den wir sparen können.“ Was der DGB-Vortsitzende sagt, hat politisches Gewicht, denn die in ihm verbundenen acht Mitgliedsgewerkschaften haben insgesamt sechs Millionen Mitglieder.

 

Artikel vom 10.03.22 - In der Schusslinie: Deutsche Umwelthilfe macht beim Tempolimit Druck auf Källenius

 

In jeder Krise steckt auch eine Chance? Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert vor dem Hintergrund einer möglichen Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges ein  Tempolimit von Tempo 100 auf der Autobahn, 80 außerorts und 30 in der Stadt (Mercedes-Fans.de berichtete am 03.03.22 - siehe unten). Aber bei der Forderung bleibt es nicht. Nun fordert die DUH ein Bekenntnis zum Tempolimit ab - und zwar von der Automobilindustrie. Schriftlich hat die DUH heute  die Vorstandschefs von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen aufgefordert, ausdrücklich einem Tempolimit zuzustimmen  - und zwar ultimativ und zeitnah. Den angeschriebenen CEOs, Zipse (BMW), Källenius (Mercedes-Benz) und Diess (Volkswagen), wird für ihre Antwort nur wenige Stunden eingeräumt: "Aufgrund der aktuellen Situation haben wir uns für eine sehr kurze Antwortfrist entscheiden müssen und bitten Sie bis morgen, Freitag 11. März 2022, 16 Uhr um Zustimmung", heißt es in den drei Briefen. Auf die Antwort, so sie denn kommt, darf man gespannt sein.

Artikel vom 03.03.2022

"Wir brauchen entschlossenes Freiheits-Sparen als Reaktion auf Klimakrise und Ukraine-Krieg", meldet sich vor dem Hintergrund der Russland-Invasion/wirtschaftliche Sanktionen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zu Wort. Sie fordert für die Dauer der aktuellen Krise ein Tempolimit zur Öleinsparung von 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts und Tempo 30 innerorts. Laut DUH erhöhe der Krieg Russlands gegen die Ukraine massiv die Dringlichkeit für generelles Tempolimit. Um schnellstmöglich die Abhängigkeit Deutschlands von russischen fossilen Rohstoffen zu verringern und gleichzeitig das Klima zu schützen, gebe es nur eine Ultima Ratio: Einsparungen beim Verbrauch. Und diese wären durch ein Tempolimit, wie die DUH vorrechnet, beachtlich: 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel und 9,2 Millionen Tonnen CO2 ließen sich durch die Einführung der geforderten Geschwindigkeitsbegrenzungen sofort vermeiden.

DUH-Bundesgeschäftsführer Resch: "Wir brauchen entschlossenes Freiheits-Sparen als Reaktion auf Klimakrise und Ukraine-Krieg"

"Wir brauchen neben 'Freiheitsenergien' auch entschlossenes 'Freiheits-Sparen'. Jeder muss in der jetzigen Doppelkrise seinen Beitrag leisten - und nicht mehr rasen zu dürfen ist ein kleiner Einschnitt verglichen mit dem Nutzen. Allein mit dem von uns jetzt vorgeschlagenen Tempo 100 auf Autobahnen, 80 außerorts und 30 innerorts lassen sich knapp vier Milliarden Liter Diesel und Benzin vermeiden - und das jedes Jahr. Das kann den Rohölbedarf aus Russland um Millionen Tonnen und damit etliche Prozentpunkte sofort absenken", so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Deutsche Umwelthilfe verschärft Forderung

Bis dato hat sich die Deutsche Umwelthilfee für ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h tagsüber und 120 km/h stark gemacht. Wegen der sich abzeichnenden Rohstoffkrise hat verschärft die DUH ihre Tempolimitforderung für die deutschen Autobahnen auf Tempo 100 sowohl am Tag als auch in der Nacht.

5 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Ich bin für ein Tempolimit von 30 für Karren der DUH und DBG Bonzen.
  • Pano

    Pano

    Laut Kalender ist die Frist vor sechs Tagen abgelaufen. Ist denn überliefert ob die Herren Diess, Zipse und Källenius geantwortet haben und wenn ja, was? Und wenn die CEOs nicht geantwortet haben sollten, weiss man was darüber wie die DUH das aufgefasst hat? Evtl mit ner Abmahnung?? Fragen über Fragen... Grüße Pano
  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    Danke, da waren wir wohl schon im Karneval-Fieber ;-)
  • Pano

    Pano

    Das Datum in der Headline fand ich witziger. Würde die DUH als echte Fassenachter entlarven :-) Ansonsten kann man den Verein nicht ernst nehmen, schon garnicht mit solch erpresserischen Schreiben. Und was passiert morgen um 16:01 Uhr wenn kein CEO darauf geantwortet hat? Gibt's dann den endgültigen Liebesentzug? Manche Leute leben echt außerhalb der Realität... Grüße Pano
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    DUH, Verein der irre!

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