Kommt sie oder kommt sie nicht – die Elektromobilität? Sie kommt, das ist gewiss. Nur so lange die jeweils Verantwortlichen „Elektromobilität“ ungefähr so sexy kommunizieren wie Feinrippschlüpfer wird’s halt noch ein bisschen dauern. In Kalifornien, wo in und um das Silicon Valley jede Woche ein neues Startup gegründet wird, um die Welt zu retten, oder falls diese unrettbar sei, dann gleich besser doch zum Mars zu fliegen, ist nun dieser weiße unscheinbare Vito gesichtet worden.
Zwei Dinge fallen auf. Alle Mercedes-Benz Embleme wurden entfernt, die Frontpartie ist geschwärzt. Und dennoch erkennt der geübte Blick einen Vito. Aber alles, was dann kommt, ist für Van-Kenner mehr als überraschend.
Video: Versägt hier ein 900 PS-Vito einen Ferrari und einen Tesla?
Dieser weiße Vito soll zwei Elektromotoren (Ladekapazität der Batterien beträgt 87 kWh) beherbergen, die in Summe 900 PS leisten und ihre Kraft über zwei Getriebe an alle vier Räder abgeben. Schön, von einem Muscle-Van wie dem CamaroVan von Allison Design haben die Freaks in den 60ern auch geträumt. Nur gekommen ist er nicht.
Das könnte hier auch der Fall sein, dass es bei dem Einzelstück bleibt. Denn der Vito ist möglicherweise nur Technologieträger für ein kommendes Automobil, das Tesla und Co ordentlich einheizen soll. So will der Van, nach Angaben seiner Erbauer, ein Startup namens Atieva, die 100 mph (96 km/h) aus dem Stand nach 3,06 Sekunden pulverisiert haben. Und das bei einem Gewicht von mindestens 2,5 Tonnen. Eine Limousine oder ein Sportwagen würde es noch mal 1-2 Wimpernschläge schneller können. Ein SUV würde wohl ebenso schnell sein. Interessante Aussichten – zumindest für den Fall, dass das fragliche Automobil nicht nach 60 km Freude am elektrischen Fahren kraft- und vor allem auch saftlos auf dem Standstreifen abgestellt werden muss.
In dem aufgespürten Web-Video ist zu sehen, wie der Van, den seine Erbauer Edna genannt haben, einen Tesla und einen Ferrari versägt und zwar mit großem Abstand. Ob das ein bisschen geschönt ist oder nicht, ist am Ende nicht wirklich relevant, denn das Video ist primär eine Kampfansage eines Startups, das einen Platz im Elektroautomobilmarkt erkämpfen möchte. Und spätestens jetzt sollte der Van namens Edna die ungeteilte Aufmerksamkeit aller haben, denn hinter dem Unternehmen Atieva stecken einige frühere Tesla-Köpfe wie u.a. Bernard Tse, ehemaliger Tesla-Vize oder Peter Rawlinson, der ehemalige Entwicklungschef des Tesla Model S. Das Unternehmen soll über 131 Millionen von Investoren eingesammelt haben, darunter nicht nur China-Kohle, sondern auch harte Dollars der Rockefeller-Familie. Die beiden größten Shareholder aber sind die staatseigene Beijing Auto und LeEco, ein chinesischer Internet- und Technologie-Konzern.
Aber wie allen klar sein dürfte, vom Technologieträger bis zum Serienmodell ist es auch für die Überflieger unter den Auto-Startups nicht leicht. Da kann auch gleich zum Mars fliegen.
3 Kommentare
TeslaFan
27. August 2016 22:08 (vor über 8 Jahren)
TeslaFan
27. August 2016 22:01 (vor über 8 Jahren)
Benzfan1996
22. Juli 2016 20:47 (vor über 8 Jahren)
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