Verdichtung der Kooperation bei BMW und Daimler

Medienbericht: BMW und Daimler planen gemeinsame Plattformen - Arbeitstitel der Baukästen lauten MX-1- und MX-2

Verdichtung der Kooperation bei BMW und Daimler: Medienbericht: BMW und Daimler planen gemeinsame Plattformen - Arbeitstitel der Baukästen lauten MX-1- und MX-2
Erstellt am 15. März 2019

Es verdichten sich die Infos zu einer tiefergehenden Kooperation zwischen Daimler und BMW. Vor einigen Wochen bereits berichtete Mercedes-Fans.de, dass die beiden Premium-Autobauer derzeit in Gesprächsgruppen Wege der Zusammenarbeit auch bei der Fahrzeugentwicklung ausloten. Nach außen lässt man dazu nichts dringen. Doch die Süddeutsche Zeitung erfuhr aus dem Inner Circle den Stand der Dinge. Demnach gibt es sogar schon Arbeitstitel für die beiden Fahrzeugplatformen, die sich Mercedes-Benz und BMW teilen wollen. Sie lauten MX-1- und MX-2.

Werden Daimler und BMW auch bei den Fahrzeugplattformen gemeinsame Sache(n) machen?
Noch ist es nicht das Band der Sympathie, dass BMW und Daimler umspannt. Aber die Verbindungen zwischen den beiden werden auf vielen Gebieten wie zuletzt auf dem Sektor der Mobilitätsdienstleistungen intensiver. Es scheint ein engmaschigeres Netz der Nähe zu entstehen, dass Dinge möglich macht, die vor kurzem noch unvorstellbar waren. Daimler und BMW überlegen in der Tat ernsthaft, auch bei der Entwicklung neuer Modelle gemeinsame Sache(n) zu machen. Es winken Einsparungpotentiale im hohen einstelligen Milliardenbereich. Die Gespräche indes, sollen noch etwas spröde verlaufen, sie seien von vielen Vorbehalten geprägt. Über Nacht werden aus langjährigen Rivalen mal eben nicht ziemlich beste Freunde. Einerseits. Andererseits. Eine Koopperation auf breiter Basis - insbesondere bei der teuren Fahrzeugentwicklung - scheint sowohl für Daimler als auch BMW ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft zu sein. "Rein rechnerisch ist eine Kooperation ohne Alternative," zitiert SZ einen BMW-Manager, der nicht genannt werden will. Und ein Mercedes-Manager, der seinen Namen auch nicht in der Zeitung sehen möchte, gibt zur Sache zu Protokoll: "Wir können gar nicht anders als sparen, sparen, sparen. Gleichzeitig muss an allen Ecken und Enden investiert werden. Statt zu versuchen, das Rad im Alleingang neu zu erfinden, ist Konsolidierung angesagt - sonst entgleitet uns sogar das Kerngeschäft."

Wenn, dann: gemeinsame Plattform spätestens 2030

In den zäh ablaufenden Gesprächen werde die Aufteilung der Verantwortlichkeiten bei der Entwicklung gemeinsam zu nutzender Plattformen intensiv zwischen Daimler und BMW diskutiert. Wie die SZ in Erfahrung gebracht hat, soll BMW für die kleinen bis mittleren Autos zuständig sein, Mercedes für die mittleren bis großen. Es gibt sogar schon Arbeitstitel für diese Baukästen. Der Baukasten für kleine bis mittelgroße Fahrzeuge wird als MX-1 bezeichnet. Der Titel für den Baukasten der größeren Modelle lautet MX-2.
Falls sich die beiden Premium-Autobauer bis spätestens 2020 einig werden, dann könnte schon zum anstehenden Modellwechsel der Kompaktklasse (2024 bei Mercedes / 2025 bei BMW) eine gemeinsame Plattform ausgerollt werden. Hat man bis dahin noch keine Übereinkunft erzielt, wäre wegen des sechsjährigen Lebenszyklus einer Modellgeneration 2030 der nächste Termin, um gemeinsame Sache(n) auf einer Plattform zu machen, die zunächst natürlich auch noch entwickelt werden will.
Bei Daimler soll laut SZ übrigens der designierte Daimler-Chef Ola Källenius die treibende Kraft für die Kooperationspläne sein. Dass er offen für neue Partnerschaften ist, hat er schon mehrfach deutlich gemacht. Die Gespräche gehen derweil weiter. Entschieden ist noch nichts. Denkbar alles. Aber es ist kompliziert. "Diese Entscheidung ist hochpolitisch - da haben beide Seiten große Angst, ihr Gesicht zu verlieren", lässt SZ nochmals seinen Insider auf BMA-Manager-Ebene zu Wort kommen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung SZ)

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Aussagen von anonymen Insidern haben den Hintergrund ein bißchen vorzufühlen, wie neue Projekte und Ideen in der Öffentlichkeit ankommen. Für mich klingt das Thema weitreichende Kooperationen danach, daß man zu der Erkennntnis gelangt ist, daß man nur so den Laden am Laufen halten kann. Solange die jeweilige Markenidentität erkennbar bleibt haben die allermeisten Kunden kein Problem damit. Gelingt das jedoch nicht hätten zwei große Marken ihr Alleinstellungsmerkmal aufgeweicht. Ich als Fan und Kunde kann das entspannt beobachten. Die Verantwortlichen stehen hingegen unter enormen Druck. Denn am Ende des Tages hängen von solchen Entscheidungen immer auch Arbeitsplätze ab. Grüße Pano

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community