Aktueller Wetterbericht für Wolfsburg: Überwiegend und lang anhaltend dicke Luft. Die Aussichten für die nächsten Tage und Wochen sind trübe. Warum? Die US-Behörden CARB und EPA haben die Öffentlichkeit in den USA darüber informiert, dass bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren des Volkswagen Konzerns Manipulationen festgestellt worden sind und damit gegen amerikanische Umweltgesetze verstoßen worden ist. Die Fahrzeuge sollen viel mehr schädliches Stickstoffoxid ausstoßen als angegeben. Der Abgas-Skandal kann Volkswagen zig Milliarden Euro kosten – vom Imageschaden und dem Vertrauensverlust gar nicht zu reden. Klar ist: Der Volkswagenkonzern hat bei Abgasprüfungen in den USA manipuliert. Das ist German Engineering, wie man es nicht will. Und zwar nirgendwo! Nun fragt die Öffentlichkeit: Hat der Volkswagenkonzern auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland bei den Abgasprüfungen in die Trickkiste gegriffen? Fakt ist ja: Die seit einem Jahr in Europa geltende „Euronorm 6“ schreibt schließlich ähnlich niedrige Richtwerte wie die geltenden Vorschriften in den USA vor. Mit großem Interesse fragt man nun auch, inwieweit andere Autokonzerne von dem Abgas-Skandal betroffen sein könnten. VW-Tochter Audi steht in dieser Sache bereits am Pranger in den USA. Und was ist mit Premiumkonkurrent Daimler? Ein Sprecher des Unternehmens teilte gestern mit, dass Daimler von den Vorgängen in den USA nicht tangiert sei: "Der in den Medien beschriebene Sachverhalt trifft auf Mercedes-Benz PKW nicht zu und es gibt nach unseren Erkenntnissen keine Untersuchungen zu Mercedes-Benz. Darüber hinaus sind wir seit Jahren in einem ständigen Dialog mit den amerikanischen Behörden EPA und CARB über die Verfahren zu Schadstoffmessung bei unseren Kraftfahrzeugen".
Diese Aussage bestätigt laut eines Berichts der Rheinischen Post vom 22.09.2015 auch die Bundesregierung. Zitat: Es gäbe keine „weiteren Erkenntnisse über mögliche Schummeleien weiterer deutscher Automobilproduzenten.“
In den letzten Jahren hat der Pkw-Absatz von Mercedes-Benz-Dieselfahrzeugen in den USA vier bis sechs Prozent des gesamten Pkw-Absatzes von Mercedes-Benz in den USA ausgemacht – in Spitzenjahren rund 17.000 Fahrzeuge jährlich.
In den ersten acht Monaten 2015 verkaufte Mercedes-Benz 220.870 Pkw-Fahrzeuge in den USA davon rund 8.700 Diesel-Fahrzeuge - im August rund 640 Diesel-Fahrzeuge.
Ausblick: C02-Ausstoß muss reduziert werden
Die vorordneten CO2-Ziele sind ehrgeizig. Die Latte liegt hoch. Sehr hoch. Ab dem Jahr 2021 darf ein durchschnittlicher Neuwagen in der EU nicht mehr als 95g CO2 pro Kilometer ausstoßen. Ähnlich strenge Vorgaben gelten auch in China und den Vereinigten Staaten. Für viele Hersteller ist der Diesel der Schlüssel, um diese Ziele zu erreichen. Bei Autozulieferer Bosc traut man verbrennungstechnisch dem Diesel noch ein CO2-Reduktionspotenzial von bis zu zehn Prozent zu. Die Optimierung der Aerodynamik, eine Reduktion der Rollreibung sowie die Elektrifizierung der Dieseltechnik werden laut Bosch nochmals zu deutlichen Verbesserungen beim CO2-Ausstoß führen. Auch für Bosch gilt beim Thema C02: „:Ohne den Diesel geht es nicht!“: „Nie war der Diesel so wichtig wie heute. Der Diesel ist eine Schlüsseltechnologie um die CO2-Flottenziele zu erreichen – insbesondere in Europa geht es ohne den Selbstzünder nicht“, meint Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Robert Bosch GmbH. (Bilder: MAHA (1); Bosch (1))
5 Kommentare
Egide aus belgien
23. September 2015 20:37 (vor über 9 Jahren)
Mercedes-Fans.de
23. September 2015 07:29 (vor über 9 Jahren)
Benzfan1996
23. September 2015 01:26 (vor über 9 Jahren)
Janine Kassem
22. September 2015 23:10 (vor über 9 Jahren)
Pano
22. September 2015 14:25 (vor über 9 Jahren)
Schreibe einen Kommentar