Wir warten auf den AMG ONE. Ja, das tun wir. Dabei ist es nicht so, dass unter uns einer derjenigen Käufer wäre, welcher sich ein Exemplar der auf 275 Stück limitierten Kleinserie des 1100 PS starken und rund 2,7 Millionen Euro geleistet hat. So prall gefüllt sind unsere Sparschweine nicht. Und doch teilen wir mit den Käufern dieses süß-wohlige Bald-ist-Bescherung-Gefühl, denn es war ja angekündigt, dass die ersten Exemplare des AMG ONE im 2. Quartal 2019 ausgeliefert werden würden. Doch daraus wird offenbar erstmal nix, so dass womöglich bei dem ein oder anderen AMG-ONE-Kunden die freudige Erwartung in ein etwas anderes Gefühl umschlagen dürfte.
Wo klemmt es denn? Offenbar bekommen die AMG- Ingenieure ein Problem gar nicht oder nur schleppend in den Griff, über das man sich schon seit Herbst 2018 den Kopf zerbricht. Seinerzeit machten Meldungen die Runde, dass die Affalterbacher nach einer Lösung suchen, wie man den emissionsfreudigen F1-Rennmotors im AMG ONE so zähmen kann, dass er im neuen, seit September 2018 obligatorischen WLTP-Messverfahren nicht die Umwelt-Latte reißt. Bis jetzt tut er das nämlich - und zwar nicht nur ein bisschen. Als Problemfeld wurde die Leerlaufdrehzahl genannt. In der Formel 1 jaulen die Motoren im Leerlauf mit 5.000 Touren. Doch was auf der Rennstrecke gestattet ist, ist auf der Straße noch lange nicht erlaubt. Die Herausforderung lautet: Als straßentaugliche Supersportwagen muss der AMG ONE eine konstante Leerlaufdrehzahl von 1.200 U/min hinbekommen. Doch das war/ist/wird offenbar gar nicht so einfach. Die Bearbeitung des Problems werde die Einführung des AMG ONE um neun Monate verzögern, meldeten diverse Medien seinerzeit im Herbst 2018.
Halt, Hoffnung naht! Mittlerweile sei man der Lösung ein großes Schritt näher gekommen, sagte jetzt AMG-Chef Tobias Moers dem britischen Magazin Autocar. Jetzt arbeite man daran, einen Partikelfilter einzubauen - um die WLTP-Emissionszertifizierung zu gewährleisten - ohne die Leistung unter 1000 PS senken zu müssen. Das heißt aber nicht, dass die Lösung steht und der AMG ONE nun endlich zum Kunden rollt. AMG-Chef Tobias Moers sagte Autocar lediglich, dass es in dieser Sache "große Fortschritte" gäbe. Und so steht nach wie vor das Fragezeichen dick und fett, wenn es um den konkreten Termin für die Markteinführung des AMG ONE geht. Danach von Autocar befragt, antworte Moers: "Wir überlegen, wann die ersten Kunden in den nächsten Wochen ihre Autos bekommen werden.“ Konkret klingt anders.
Autor: Mathias Ebeling
2 Kommentare
Andre Schute
9. Mai 2019 20:28 (vor über 5 Jahren)
Pano
9. Mai 2019 16:56 (vor über 5 Jahren)
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