Le Mans – das steht für eine 95 Jahre währende Geschichte, geprägt von epischen Rennschlachten, von Triumphen und Tragödien, von Heroen und Verlierern. Der Gesamtsieg bei den seit 1923 erstmals ausgefochtenen 24-Stunden- Rennen ist oft mehr wert als der Gewinn einer gesamten Meisterschaft. Wer den Höllenritt rund um die Uhr übersteht, der geht als Held in die Rennsportgeschichte ein – das gilt sowohl für Fahrer wie auch für die Autos.
Die große traditionell von der S.I.H.A. veranstaltete Sonderschau der Techno-Classica Essen ist in diesem Jahr diesen Le Mans-Protagonisten gewidmet. „Le Mans Legends“ erweist einigen der berühmtesten und bemerkenswertesten Le Mans-Rennsportwagen, die in Nachkriegszeiten Geschichte schrieben, eine besondere Ehre: Sie werden am Palais de l’Automobile in Halle 6 in würdigem Rahmen präsentiert.
Einer dieser automobilen Stars ist der Sauber-Mercedes C 9, der der Marke Mercedes-Benz im Jahr 1989 zusammen mit einem weiteren C 9 einen Doppelsieg verschaffte. Jochen Mass, Manuel Reuter und Stanley Dickens wechselten sich am Lenkrad des siegreichen Silberpfeils ab, dessen 720 PS aus dem Fünfliter-V8-Motor den Boliden bis auf 400 km/h beschleunigten. Genau 5265,115 Kilometer durcheilten sie in den 24 Stunden.
Fast 300 Kilometer weniger schafften Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas zehn Jahre später im BMW V12 LMR, dem Siegerfahrzeug des Jahres 1999: 4967,991 Kilometer legten sie mit dem 635 PS starken offenen Zweisitzer zurück. Auch dieser beeindruckende Flachmann schmückt den S.I.H.A. Stand.
Dass der Porsche 911 auch 50 Jahre nach seiner Premiere im Jahr 1963 aktuell und dank regelmäßiger Weiterentwicklungen im Rennsport immer noch für Spitzenplatzierungen gut waren, bewiesen zwei 911 RSR Werkswagen mit 460 PS starken Vierliter-Sechszylinder-Boxermotoren. Die 911er, basierend auf der 7. Generation des Heckmotor-Sportwagens, belegten die beiden ersten Plätze in Le Mans in ihrer Klasse (LMGTE Pro) und schafften immerhin 4.783, 779 Kilometer. Einer dieser Siegertypen ist in der Le Mans Legends Sonderausstellung zu bewundern. Zu den weiteren legendären Rennsportwagen, die in Le Mans Furore machten, zählen die vom französischen Rennfahrer und Konstrukteur Rondeau (*1946 in Le Mans; †1985 in Champagné) konstruierten Zweisitzer. Insgesamt startete Rondeau 13 Mal bei dem Rennen in seiner Heimatstadt Le Mans
– und 1980 fuhr er mit Jean-Pierre Jaussaud auf dem von ihm gebauten
Rondeau M379B gar einen Gesamtsieg vor einem von Jacky Ickx und Reinhold Joest pilotierten Porsche 908/80 ein. Besondere Geschichte: Er ist der bis jetzt einzige Le Mans Siegerwagen, der den Namen seines Konstrukteurs und Fahrers als Markennamen trägt. Welcher der von Rondeau eingesetzten Rennzweisitzer die S.I.H.A. in der faszinierenden Sonderausstellung zeigt, gibt Veranstalter S.I.H.A. erst kurz vor Messebeginn bekannt. Und auch die anderen Highlights, die
allesamt auf ihre spezielle Art Renngeschichte schrieben, sind nach dem Gesichtspunkt ausgewählt, bei den Messebesuchern einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen: Es ist die Crème de la Crème der Le Mans Rennsportwagen, die selbst Kenner überrascht...
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