Auf Luft gebaut: Luxemburgs einzigartige Mercedes E-Klasse

Weniger Boden-Freiheit im Großherzogtum: Mercedes-Benz E 270 CDI im Stil der neuen Zeit.

Auf Luft gebaut: Luxemburgs einzigartige Mercedes E-Klasse  : Weniger Boden-Freiheit im Großherzogtum: Mercedes-Benz E 270 CDI im Stil der neuen Zeit.
Erstellt am 20. Juli 2010

Schöne Sterne stehen nicht nur am Himmel, sondern sind auch auf Erden anzutreffen. Das weiß jeder Fahrer eines Mercedes zu erzählen. Mit Ausnahme von E-Klasse Pilot Jerome Badelle lobpreisen die meisten auch die überirdischen Qualitäten ihres automobilen Weggefährten. Der Luxemburger findet nämlich, dass sein E270 aus der W210 Baureihe die beste Figur macht, wenn die Bodenfreiheit seiner Mercedes-Limousine dem Erdboden gleichgemacht wurde – sprich per Luftfahrwerk ganz flach auf dem Asphalt liegt.

DUB-Style - der urbane Tuning-Trend

Tuning ist immer auch Ausdruck einer individuellen Lebensweise. Wer bei Wohnung und Bekleidung Wert auf seine persönliche Note legt, tut dies auch vermehrt beim Auto. Und auch hier existieren mehrere Stil-Formen parallel. Das hier Dargebotene hat seinen Ursprung in den USA. Airride-Fahrwerke mit maximaler Tieferlegung im Stand, 20"-Felgen möglichst verchromt, bei gleichzeitig weitgehender Erhaltung der Original-Karosse nennt sich dort DUB-Style. Dub ist umgangsprachlich und steht für de Zahl 20. Performance und schnelle Kurvenhatz sind nicht die Domänen des DUB-Style, der in den Metropolen erfunden wurde und somit (nach dem Lowriding) der erste Tuning-Trend war, der ausschließlich ersonnen wurde, um auf den großen Boulevards gut anzukommen. Und bei MTV!

Ein Mercedes-Benz E270 wird zum Star der Luxemburger Boulevards

Diese Art von Style hat mit "tief gesunken" oder "unfahrbar" nicht wirklich etwas zu tun. Im Gegenteil, im Land seiner Erfinder gilt der DUB-Style immer noch als erste Wahl bei vielen Movie-Stars, gut bezahlten Sportlern oder (Rap-)Musikern. Jerome Badelle ist dafür verantwortlich, dass dieser Style nun auch nach Luxemburg Einzug hält. Keine Frage, wer die Hauptstadt des Großherzugtums etwas kennt, der kann sich einen effektvollen Auftitt dort durchaus vorstellen. Und dennoch ist Jeromes E-Klasse auch dort ein ganz seltrener Vertreter dieser Auto-Kultur. "Dub-Style ist etwas Besonderes, meine E-Klasse ist es für micht auch - da passt das insgesamt doch gut zusammen!", so der Mercedes-Benz Enthusiast.

Unten macht der W210 eine gute Figur

Premiummarke und Premuimstyle - ja warum eigentlich nicht? Auch wenn die Akzeptanz dieses urbanen Tuning-Stils speziell in Deutschland auf einem eher niedrigen Niveau angesiedelt ist. Was zum einen damit zu tun hat, dass mancher allein durch das Betrachten von Bildern urteilt und zu der Erkenntnis kommt "Der ist ja unfahrbar!", zum anderen ist Tuning für die meisten Westeuropäer, eher das Bestreben, das Auto in den relevanten Bereichen zu optimieren. Um dann flott von A nach B zu kommen. Für echte Dub-Styler ist das eher völlig uninteressant.

Wir haben hier also eine andere Tuning-Kultur. Was nichts daran ändert, dass das Thema Luftfahrwerke längst bei vielen Herstellern Einzug gehalten hat. Allerdings in weniger extremer Ausprägung. Aber 20"-Räder finden Sie heute auch im Konfigurator von Mercedes-Benz.

Jerome gefällt es, die Mercedes-Erlebniswelt dann und wann auch einmal von unten zu betrachten – auch wenn dies in der Regel nur dann möglich ist, sobald seine E-Klasse eine Parkposition eingenommen hat.

"Ein schön sinkender Stern?"

Denn fahrbar ist das, was in dieser Position für manchen so verheißungsvoll aussieht, natürlich in dieser Stellung nicht. Mittels Kompressoren wird für den Fahrmodus Luft in die Luftbalgen der Federn gepresst, der E 270 CDI hebt sich auf das angestrebte Niveau und ist dann bereit zum entspannten Cruising. Heute sind Luftfahrwerke auch in Deutschland mit regulärem TÜV möglich. Aber bitte nicht Tiefe mit Sportlichkeit verwechseln. Beim DUB-Style geht es um die Show. Und wenn Jerome seine E-Klasse abstellt und das Auto mit leichtem Zischen in die Federn sinkt, dann ist das "Ah und Oh" groß. Ja, so schön können Sterne sinken.

Auch bei der Karosse "strictly DUB-Style!"

Solange die Luft aus dem Luftfahrwerk von Impact Airride noch nicht raus ist, mutet das Fahrzeug übrigens eher unspektakulär an. Was sollte bis auf die Felgen im Normalfall auch für verdrehte Hälse sorgen? An der Karosse hat sich ja schließlich sonst nichts weiter verändert. „Alles Serie. Alles gut! Warum sollte ich an daran etwas verändern. Mir gefällt die Karosserie des Mercedes, so wie sie ist“, sagt Jerome.

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Ist der metallic-blaue Wagen allerdings erst einmal im urbanen Tuning-Modus auf Tauchstation gegangen, sieht die Sache schon wieder völlig anders aus. Dann besticht die lang gestreckte Mercedes Limousine mit einer Dynamik und Eleganz der Linienführung, an der so schnell kein Blick vorbeikommt.

Ein glanzvoller Untergang - dank polierter Billet Räder

Dass dem in Luxemburg einzigartigen Mercedes der Rang einer Sehenswürdigkeit zukommt, liegt nicht nur an seiner Positionierung knapp über Null, sondern auch an den großen Billet-SL602-Rädern, welche die Wirkungsmächtigkeit ihres speziellen Designs und ihrer Größe von 8,5 x 20 erst dann voll entfalten, wenn sie zusammen mit der 245/30er Pirelli-P-Zero-Nero-Bereifung in der Versenkung der Radhäuser verschwunden sind.



100 % DUB-Style - 20" Billet-Leichtmetall-Räder!

Wenn wir in der Redaktion über die Auswahl für das "Auto der Woche" beraten, dann zählen für uns jene Mercedes-Modelle, die auf ihre Art selten oder einzigartig sind, natürlich auch zum Kreis der Kandidaten. Selbst wenn sie vielleicht eine Kontroverse auslösen, oder so mancher Leser auch mit dem Sinn oder Unsinn einer Modifikation nicht einverstanden ist. Aber wenn wir ein vollständiges Bild der Begeisterung für die Marke Mercedes-Benz zeichnen wollen, dann gehören solche Ausnahme erscheinungen ebenso dazu wie ein perfekt gepflegtes T-Modell mit 600.000 km auf dem Buckel!

Normale innere Mercedes-Benz Werte

Form follows Fahrwerk: große Räder und wenig Bodenfreiheit lassen die Linie der Serienkarosse in einem neuen dramatischen Blickwinkel erscheinen. Karosserie-Modifikationen nicht nötig!

Nullwachstum war auch unter der Haube des W210 angesagt. Jerome will motorisch keinen "Hot Benz!" Sein mit einem 170 PS starken 2,7-Liter-Diesel ausgestatteter Mercedes gibt seinem Piloten mehr als ausreichend Leistung an die Hand. Konsequent. denn der Fahrspaß konzentriert sich hier auf das entspannte Cruisen.

Mehr als zusätzliche Pferdestärken und akustisch potente Abgasanlagen trägt für Jerome der Multimedia-Innenausbau seines Wagens zur Mehrung von Mercedes Fahrfreude und E-Klasse Besitzerstolz bei. So wurden z.B. drei Bildschirme, die ihre Signale von einem Alpine-DVD-Player erhalten, im Fahrgastraum (zwei 7-Zoll-Monitore in den Sonnenblenden, ein 10,5-Zoll-Monitor im Himmel) verteilt.

Gute Unterhaltung ist in der E-Klasse inklusive

Für die klangvolle Vertonung der Musik- und Videodateien sind zum einen 16er-Iridium-Zweiwege-Speaker und zum anderen 12-Zoll-Magnesium-Subwoofer von DLS zuständig.

Die Schallwerfer bekommen ihre Impulse von einer Ultimate-A2-Stero- und einer Ultimate-A6-Monoblock-Endstufe.

Die beiden Receiver plus Kondensator sind übrigens im Gepäckfach stationiert. Weil hier aber bereits die drei Kompressoren und die beiden polierten 20-Liter-Tanks des Luftfahrwerks untergebracht wurden, herrscht drangvolle Enge im Kofferraum. Trotzdem ist es den Mannen bei Independent Racing, wo übrigens auch das Luftfahrwerk für diesen Mercedes herkommt, gelungen, das Drunter und Drüber der Komponenten des Airrides und des musikalischen Ensembles in einer optisch ansprechenden Art und Weise anzurichten.

Mercedes-Fans Facts:

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz E270 CDI (W210)

Baujahr: 2000

Motor: 2,7-Liter-CDI, 170 PS

Bremsen: Scheibenbremsen vorn und hinten

Räder: Billet "SL602", 8,5 x 20 ET30 vorn und 8,5 x 20 ET15 hinten

Reifen: Pirelli "P Zero Nero" in 245/30 R20 rundum

Fahrwerk: Luftfahrwerk von Impact Airride, drei Kompressoren, zwei 20-Liter-Tanks, Höhe an jedem Rad einzeln verstellbar

Karosserie: Serie

Innenraum: Serie

ICE: Command-2.0-Headunit, Alpine-DVD-Player, zwei DLS-Endstufen (Ultimate-A6-Monoblock, Ultimate-A2-Stereo), 16er Zweiwege-Iridium-Speaker von DLS, 12-Zoll-Magnesium-Subwoofer von DLS, zwei 7-Zoll-Monitore in den Sonnenblenden, ein 10,5-Zoll-Decken-Monitor

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