Ali Arab ist ein Genussmensch. Er lacht gern. Er mag gutes Essen. Er verbringt seine Freizeit gern mit Freunden oder im Kreise der Familie. Er liebt es zu leben: „Jede Sekunde ist kostbar“, meint der 34-Jährige. Spricht hier die Weisheit des Nahen Ostens zu uns allen? Aber es stimmt auf gewisse Weise ja: Das Leben ist zu kurz, um sich lang und breit über die Unzulänglichkeiten und Widrigkeiten des Daseins zu beklagen. Darum fährt Ali ja auch Mercedes-Benz. Die Marke mit dem Stern im Allgemeinen und sein Mercedes-Benz 500 SEC im Besonderen sind für ihn, der im Auto-Veredlungsbereich als der Folierer „Mr. Wrapping“ aus Dormund bekannt ist, der reinste Quell der Freude.
Wir wollen es gleich zu Beginn des Artikels klarstellen. Ali ist ein sympathischer Typ. Wenn er zuweilen als “Perverser Perser“ bezeichnet wird, dann ist diese Titulierung allein seine Idee. Klingt erstmal komisch. Ist aber so. “Perverser Perser“ - so steht es auch auf seinem Mercedes-Benz Coupé geschrieben. Dazu gibt‘s auf der Heckscheibe noch ein großes Konterfei vom Besitzer, das diesen mit extrem zufriedener Miene zeigt. Und zufrieden kann Ali sein, denn mit dem Mercedes-Benz 500 SEC chauffiert er seit zwei Jahren einen eleganten Weggefährten, der nicht nur ihm, sondern auch vielen, die den Oberklasse-Klassiker mit Stern sehen, gefällt.
Weder ab- noch artig
Ali aka “Perverser Perser" ist die gute Laune in Person. In diesem Sinne ist er aus der Art geschlagen. Insofern eine allgemeine Miesepetrigkeit eine typisch Eigenschaft weiter Teile der in Deutschland lebenden Bevölkerung sein soll, verhält sich Ali nun wirklich anormal. Wenn das abartig im Sinne von pervers ist, dann soll das eben so sein. Der Mann hat scheinbar rund um die Uhr Spaß in den Backen - was nicht bedeutet, dass er wichtigen Dinge nicht mit dem nötigen Ernst angehen würde. Ein Hoppla-jetzt-komm-ich-Typ mag er sein. Ein Luftikus aber ist er nicht. In der Außendarstellung macht Ali auf Body (oder isst der “Pervese Perser" einfach nur viel Spinat?). Seine persönliche Körperlichkeit befindet sich ebenso wie sein Mercedes in einem respektablen Zustand. Seit 2016 ist Ali übrigens im Besitz des Mercedes-Benz 500 SEC. Für den Perser ging damit ein Traum wie aus 1001 Nacht in Erfüllung.
Reizender Stern
Zeit für „Echte Gefühle": Ein Mann und sein Auto. Der Mercedes-Benz SEC ist ein Wagen, der es einfach in sich und richtig drauf hat. Schon damals, als der Mercedes-Benz SEC auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 1981 debütierte, waren Publikum und Fachwelt gleichermaßen begeistert. Die zurückhaltend aber sehr elegant gestaltete Form des von Bruno Sacco gestylten viersitzigen Coupés gefiel auf Anhieb. „Der Erste unter den Besten“ so O-Ton der damaligen Mercedes-Benz Werbung im Sinne des heutigen Credos „Das Beste oder nichts“ sollte der SEC sein.
Verkaufserfolg
Das B-Säulenlose S-Klasse Coupé entwickelte sich zum Verkaufserfolg. Als die Baureihe Ende 1991 auslief, bezeugten 74.060 gebaute Einheiten den recht hohen Beliebtheitsgrad der Modellfamilie. Besonders gut kam der Mercedes-Benz 500 SEC bei der Kundschaft an. Von diesem Typ wurden 30.184 Exemplare produziert.
Beliebter Stern
Bei sportlich ambitionierten Autofahren war das wunderschöne Mercedes-Benz-Coupé ebenso begehrt wie bei Edeltunern. Der SEC der Baureihe C126 wurde quasi über Nacht zum Kultauto. Den Kultstatus des Wagens untermauerte auch sein Auftritt in dem fast schon legendären deutschen Kino-Film: „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“.
Gestern top. Heute auch.
Von manchen Autos geht eine Faszination aus, die einen schon in jungen Jahren fesselt und fortan nicht mehr loslässt. Ali erging es jedenfalls so: „Der SEC ist ein Kindheitstraum von mir. Es gibt kein schöneres Auto als dieses Coupé von Mercedes-Benz.“ Richtig schön war der Wagen, als Ali ihn vor zwei Jahren kaufte, allerdings nicht mehr. „Die Ansehnlichkeit hatte doch sehr gelitten", berichtet Ali. „Es war schon etwas aufwendiger, den Wagen nicht nur fahrtauglich, sondern auch vorzeigbar auf die Räder zu stellen. Knapp 12 Monate habe ich dafür gebraucht. Mit dem Ergebnis bin ich aber zufrieden.“
Der Benz brummt, Bruda!
Während Ali ganz augenscheinlich den ein in oder andere Fitnesstempel schon von innen gesehen hat, blieb für seinen Benz der Besuch der Muckibbude bislang außen vor. Dessen 5-Liter-Motor-V8 leistet, so wie es die Entwickler es sich seinerzeit gedacht haben, 252 Pferdestärken. Indes meint man, dem Triebwerk mehr Kraft anzuhören - was im Wesentlichen an der Eigenbau-Abgasanlage liegen dürfte.
Zum starken Eindruck des Oberklasse Coupés gehört ein Sportrimm in der Machart der 80er Jahre. Dazu gehören neben der bereits erwähnten, kraftvoll klingenden Abgasanlage, getönte Beleuchtungseinrichtungen, MAE-Räder in 9,5 x 18 und 10,5 x 18, dicke Socken (255/40er vorn und 255/35er hinten), eine markante Spurverbreiterung von 20 mm / 25 mm vo/hi sowie eine sportliche Tieferlegung mittels H&R-Federn um rundum 40 mm.
Mr. Wrapping, übernehmen Sie!
Passend zu den getönten Leuchten ist der Mercedes komplett foliert. Ehrensache für den MIB. Die Beklebung mit Black-Chrome-Folie nahm Ali aka Mr. Wrapping selbst in die Hand. Das Ergebnis schaut augenscheinlich gut aus. Dergestalt geht vom Stern nämlich noch mehr Glanz aus. Einerseits. Andererseits. Für dieses Jahr war geplant, dass Ali ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bringt. Eine Lackierung in Deep-Candy-Red stand 2017 schon auf der To-Do-Liste ganz oben. Wenn die Karosserie zum Rotlichtbezirk wird, dann wird das in Verbindung dem Schwarz von Lederinterieur und Himmel bestimmt auch gut rüberkommen.
Bildergalerie: Alis 88er Mercedes-Benz 500 SEC
37 Bilder
Fotostrecke | SEC, Mercedes-Benz, Mr. Wrapping, C126, C 126, Mercedes-Benz 500 SEC, S-Klasse, Coupé, Achtzylinder Dreamcar: Mercedes-Benz 500 SEC: Mein Traum seit 1001 Nacht: Mercedes 500 SEC C126
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz SEC 500 (C126)
Baujahr: 1988
Motor: V8-Motor, Hubraum: 4.973 ccm, Leistung: 252 PS, Eigenbauabgasanlage
Getriebe: Automatik
Bremsen: Original
Räder: MAE Design in 9,5 x 18 vorn und 10,5 x 18 hinten
Reifen: Hankook Ventus V12 Evo, 255/40 ZR18 vorn und 255/35 ZR 18 hinten
Fahrwerk: H&R-Federn, minus 40/40 mm, 20 mm/25-mm-Distanzscheiben vorn/hinten
Karosserie: Komplett in Black-Chrome foliert, schwarz getönte Rückleuchten
Innenraum: schwarzes Lederinterieur, schwarzer
Text & Fotos Mathias Ebeling
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