35 Jahre Mercedes-Benz 190 (Baureihe W 201)

Happy Birthday: Der Baby-Benz wird 35 Jahre - ein kleiner Geburtstagsgruß

35 Jahre Mercedes-Benz 190 (Baureihe W 201): Happy Birthday: Der Baby-Benz wird 35 Jahre - ein kleiner Geburtstagsgruß
Erstellt am 29. Dezember 2017

Kurz vor Jahresende wollen wir noch schnell einen Geburtstag feiern. Einen ganz wichtigen. Denn 2017 feierte der Mercedes-Benz 190 (Baureihe W 201) seinen 35. Geburtstag. 2013 bekam der erste "190er" ein H-Kennzeichen.

Auch bei uns in der Redaktion fährt ein Kollege einen W 201. Das Auto ist 89er Baujahr hat 222.000 Kilometer gelaufen und schnurrt wie am ersten Tag. Der 2,0 Liter-Motor mit 122 PS leistet einen trockenen, souveränen Job. Aufgrund seiner geringen Ausstattung kann am Baby-Benz wenig kaputt gehen. Dazu wurde der Vorgänger der C-Klasse passend im Men-In-Benz-Look werbewirksam foliert. Die Kombination aus matter, glänzender Folie und den großen 8-Loch-Felgen lässt "unseren" 190er richtig gut dastehen. Oder sagen wir es so: der schwarze 190er ist schwer zu übersehen.

 

"Wer braucht schon einen kleinen Mercedes?" 1982 startet mit dem Mercedes-Benz 190 eine Erfolgsstory

Im Dezember 1982 präsentiert Mercedes-Benz den Typ 190 der Baureihe W 201. Die kompakte und technisch wegweisende Limousine begründet eine dritte Baureihenfamilie der Mercedes-Benz Personenwagen unterhalb der mittleren Baureihe. Mit diesem viel diskutierten und nicht unumstrittenen Schritt hin zu einem breiteren Portfolio der Baureihen zeigt der Typ 190 klar in die Zukunft der gesamten Marke. Denn er markiert nicht nur den Beginn jenes unternehmensintern als Kompaktklasse bezeichneten Segments, das ab 1993 von der Baureihe 202 an die Bezeichnung C-Klasse trägt. Vielmehr beginnt mit der frischen und fortschrittlichen Limousine auch die große Modelloffensive von Mercedes-Benz.

35 Jahre nach der Premiere spielen die Limousinen der Baureihe W 201 ihre Stärken immer noch überzeugend aus: So begeistern bis heute ihre klaren Linien durch zeitlose Modernität. Die Fahrzeugtechnik wiederum zeigt sich im Rückblick geprägt von führenden Ideen und Konzepten.



Neben dem modernen Design, für das Bruno Sacco verantwortlich zeichnet, punktet der liebevoll „Baby-Benz“ genannte Typ 190 unter anderem mit einem hohen Maß passiver Sicherheit und moderner Fahrwerktechnik, mit guter Aerodynamik und intelligentem Leichtbau. Unter anderem entwickelt Mercedes-Benz eigens für den W 201 die Raumlenker-Hinterachse, die jedes Hinterrad an fünf unabhängigen Lenkern führt.

Designer und Ingenieure führen die Kompaktklasse mit zwei Modellpflegen in den Jahren 1988 und 1991 weiter in Richtung Zukunft. 1993 endet schließlich die Produktion des in den Mercedes-Benz Werken Sindelfingen und Bremen gebauten Erfolgsmodells. Im Mai des gleichen Jahres stellt Mercedes-Benz die C-Klasse der Baureihe 202 als Nachfolger des Typ 190 vor. Insgesamt verkauft Mercedes-Benz 1.879.630 Fahrzeuge der ersten Generation der Kompaktklasse; damit ist die Baureihe W 201 eine der erfolgreichsten der Stuttgarter Marke.

Die Evolution der Baureihe W 201

Nach der Präsentation der neuen Baureihe sind 1983 zunächst nur die Typen 190 und 190 E mit 2-Liter-Vierzylinder-Ottomotor zu haben (66 kW/90 PS und 90 kW/122 PS). Im Herbst 1983 stellt Mercedes-Benz dann den 53 kW (72 PS) starken 190 D mit einem neu entwickelten, besonders leisen und effizienten Vierzylinder-Dieselmotor vor.

Ebenfalls 1983 erscheint der Typ 190 E 2.3-16, dessen Motor einen neu entwickelten Vierventil-Zylinderkopf hat und 136 kW (185 PS) leistet. Dieses Spitzenmodell der Baureihe W 201 ist ein Versprechen besonderer Sportlichkeit. Und tatsächlich stellt die Limousine im Sommer 1983 mehrere Langstrecken-Weltrekorde im italienischen Nardo auf – unter anderem über 25.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 250 km/h.

1992 siegt Mercedes-Benz in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM)

In den folgenden Jahren baut Mercedes-Benz die Typenpalette der Kompaktklasse konsequent aus, unter anderem entstehen Exportmodelle wie die Typen 190 D 2.2 und 190 E 2.3 eigens für den nordamerikanischen Markt. Insgesamt steigt das Leistungspotenzial des W 201 über die Bauzeit hinweg durch neue Typen immer weiter an. Dafür sorgen beispielsweise das Fünfzylinder-Dieselmodell 190 D 2.5 (1985, 66 kW/90 PS) und als erster Sechszylinder-Typ der Kompaktklasse der Typ 190 E 2.6 (1986, 122 kW/166 PS).

Die Leistungsspitze markiert schließlich der Typ 190 E 2.5-16 (143 kW/195 PS) aus dem Jahr 1988 und die von diesem Fahrzeug abgeleiteten Evolutionsstufen mit bis zu 173 kW (235 PS). Sie dienen auch als Basis der Rennsport-Tourenwagen, mit denen Mercedes-Benz Erfolge im Motorsport erzielt – bis hin zum Sieg der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) im Jahr 1992. Und auch der bislang einzige Sieg einer Frau in der DTM, gelang auf einem 190er. Ellen Lohr feierte 1992 auf dem Hockenheimring diesen denkwürdigen Erfolg..

Der W201 neben seinen großen Brüdern W124 und W126

„"Kein anderes Auto macht die Leute derzeit neugieriger als diese neue Entwicklung der ältesten Automobilfabrik der Welt"“, fabulierte das Fachmagazin „auto, motor und sport“ im Jahr 1983 über die neue Kompaktklasse. Modernität und Frische, verbunden mit dem technischen Führungsanspruch in einem für die Marke neuen Segment, begeisteten damals wie heute Öffentlichkeit und Fachleute. Dieses Flair hat sich der W 201 bewahrt. Er begegnet uns heute, 35 Jahre nach seiner Premiere, als ein stets moderner und junger Klassiker. Und nicht selten ist er immer noch für viele der Einstieg in die Marke Mercedes-Benz.

Die Motoren des Mercedes-Benz 190

Ottomotoren
Modell Bauzeit
(von/bis)
Motortyp Ventile
/
Zylinder
Hubraum
(in ccm)
Leistung
(kW/PS)
bei Drehzahl
Drehmoment (Nm)
bei Drehzahl
(U/min)
190 1982
1984
M 102 2 / 4 1997 66/90 bei 5000 165 bei 2500
1984
1988
77/105 bei 5200 170 bei 2500
190 (KAT) 1985
1990
77/105 bei 5700 158 bei 3500
190 E 1982
1988
90/122 bei 5100 178 bei 3500
190 E (KAT) 1985
1991
87/118 bei 5100 172 bei 3500
190 E 2.0 1991
1993
1996 90/122 bei 5300 175 bei 3500
190 E 1.8 1990
1993
1767 80/109 bei 5500 150 bei 3700
190 E 2.3 1985
1988
2299 100/136 bei 5100 205 bei 3500
190 E 2.3 (KAT) 1985
1991
97/132 bei 5100 198 bei 3500
190 E 2.3 1991
1993
2298 100/136 bei 5200 200 bei 3500
190 E 2.3-16 (ECE) 1984
1988
4 / 4 2299 136/185 bei 6200 235 bei 4500
190 E 2.3-16 (RÜF) 80er 130/177 bei 5800 230 bei 4750
190 E 2.3-16 (KAT) 1982
1987
125/170 bei 5800 220 bei 4750
190 E 2.5-16 (RÜF) 1987
1988
2498 150/204 bei 6750 240 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 (KAT) 1988
1993
143/195 bei 6800 235 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution (RÜF) 1989
1989
2463 150/204 bei 6750 240 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution (KAT) 143/195 bei 6800 235 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution II (KAT) 1990
1990
173/235 bei 7200 245 bei 5000-6000
190 E 2.6 1985
1988
M 103 2 / 6 2597 122/166 bei 5800 228 bei 4600
190 E 2.6 (KAT) 1985
1992
118/160 bei 5800 220 bei 4600
190 E 3.2 AMG 1992 3206 172/234 bei 5750 305 bei 4500

(Quelle: Wikipedia.de)

 

Dieselmotoren

Modell Bauzeit
(von / bis)
Motortyp Hubraum
(in ccm)
Leistung
(kW /PS)
bei Drehzahl
Drehmoment
(Nm)
bei Drehzahl
(U/min)
190 D 1983
1989
OM 601 1990 53/72 bei 4600 123 bei 2800
190 D 1989
1992
55/75 bei 4600 126 bei 2700-3550
190 D 2.2 1983
1985
2147 54/73 bei 4200 130 bei 2800
190 D 2.5 1985
1990
OM 602 2497 66/90 bei 4600 154 bei 2800
190 D 2.5 1990
1992
69/94 bei 4600 158 bei 2600–3100
190 D 2.5 Turbo 1986
1989
90/122 bei 4600 225 bei 2400
190 D 2.5 Turbo 1989
1993
93/126 bei 4600 231 bei 2400

1 Kommentar

  • VIKTOR TAFERNER

    VIKTOR TAFERNER

    Ich habe den W201 2,5 D Bj.1987 und bin sehr zufrieden damit!

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