50-jähriges Jubiläum:

Ein halbes Jahrhundert Automobilbau in Ludwigsfelde

50-jähriges Jubiläum:: Ein halbes Jahrhundert Automobilbau in Ludwigsfelde
Erstellt am 17. Juli 2015

Am 17. Juli 1965 rollte in Ludwigsfelde der erste Lkw vom Band. 50 Jahre und über 1,2 Millionen Nutzfahrzeuge später, feierten im Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde rund 100 Gäste dieses Jubiläum und blickten bei der Veranstaltung „50 Jahre Nutzfahrzeuge aus Ludwigsfelde“ auf die Geschichte des Transporterwerkes zurück. Schon weit vor der Wiedervereinigung Deutschlands wurden in Ludwigsfelde Nutzfahrzeuge produziert. Heute steht das Sprinterwerk beispielhaft für den Einsatz innovativer Produktionssysteme im weltweiten Fertigungsverbund von Mercedes-Benz Vans.

„Wir können voller Stolz auf eine lange Automobilbautradition an unserem Standort zurückblicken. Heute haben wir die Spitzenposition, wenn es um intelligente Fahrzeugproduktion geht“, betonte Sebastian Streuff, Geschäftsführer der Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde GmbH. „Diesen Erfolg haben wir hauptsächlich unseren hochqualifizierten Mitarbeitern und ihrer Leidenschaft für den Automobilbau zu verdanken. Daher freut es mich ganz besonders, gemeinsam mit dem Team hier in Ludwigsfelde die Zukunft zu gestalten.“

Die Geschichte

Für Daimler ist Brandenburg ein Standort mit einer langen industriellen Tradition. Schon in den 1930er Jahren siedelte sich Daimler-Benz in der Region an. Mit dem ersten Spatenstich zum Bau des Daimler-Benz Flugmotorenwerkes im Januar 1936 hat die industrielle Entwicklung Ludwigsfeldes begonnen.

Die Nachkriegszeit: Produktion von Lastkraftwagen

Nach Ende des Krieges folgte der Beschluss der DDR-Regierung, auf dem 3,75 km² großen Gelände des damaligen Daimler-Benz Werkes das VEB Industriewerk Ludwigsfelde zu errichten. Dabei stand die Produktion von Motorrollern, Geländewagen, Dieselameisen und auch Rennbootmotoren im Vordergrund. Im Jahr 1962 fiel die Entscheidung, das Industriewerk zu einem Lkw-Werk auszubauen  und bereits am 17. Juli 1965 verließ der erste Lkw das Montageband. Drei Jahre später ging aus dem Automobilwerk das VEB-IFA Kombinat Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde hervor, welches mit seinen derzeit rund 55.000 Mitarbeitern zu den größten Industriebetrieben der DDR zählte. Die Fahrzeuge wurden schon damals in 60 Grundvarianten und 240 länderspezifischen Ausführungen gefertigt und in Länder Osteuropas, den Nahen Osten, nach Afrika sowie Übersee transportiert.

Nach dem Mauerfall: Frühzeitige Präsenz der Transporter mit dem Stern

Mit der Wende in Deutschland haben sich für das IFA-Werk umwälzende Entwicklungen ergeben. Absatzmärkte brachen weg, so dass es für „das Autowerk“ zunächst nicht weiter ging: am 17.12.1990 verlässt der letzte W50 das Montageband. Gleichzeitig entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen Daimler-Benz und dem Automobilwerk. Nach der Wiedervereinigung gründete die Treuhandanstalt am 1. Februar 1991 die Nutzfahrzeug Ludwigsfelde GmbH, an der sich Daimler beteiligte. Eine Woche später, am 8. Februar 1991, rollte der erste Mercedes-Lkw vom Typ LN2 vom Band. 1994 übernahm Daimler-Benz das Werk zu 100 Prozent.

Wettbewerbsfähiger Standort mit langer Tradition und viel Know-how

Das Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde ist mit seinen rund 2.000 Mitarbeitern heute wieder einer der größten industriellen Arbeitgeber in Brandenburg und das drittgrößte Transportermontagewerk von Daimler weltweit. Gleichzeitig ist Ludwigsfelde die einzige europäische Produktionsstätte, in der der „Welttransporter“ Mercedes-Benz Sprinter in den offenen Versionen (Pritschenwagen und Fahrgestelle) für unterschiedlichste Aufbauten gefertigt wird. Im erfolgreichen Jahr 2014 steigerte das Werk die Ausbringung um 13 Prozent auf über 48.200 Einheiten. Und dieser positive Trend setzt sich auch in 2015 fort, die Auslastung ist weiterhin auf sehr hohem Niveau. Auf einer Gesamtfläche von 540.000 Quadratmetern und einer Produktionsfläche von 182.000 Quadratmetern liefen seit 1991 über 600.000 Fahrzeuge vom Band. Täglich kommen im Zweischicht-Betrieb über 200 Transporter hinzu – und werden in rund 130 Länder exportiert. Im globalen Produktionsverbund von Mercedes-Benz Vans erfüllt das Werk damit eine wichtige Funktion.

Seit 2006 läuft der Sprinter in Ludwigsfelde vom Band. Für das innovative Produkt wurde eine komplett neue Fertigungslinie mit hochmodernen automatisierten Produktionsanlagen errichtet. Zuvor stellte Daimler dort bereits den Mercedes-Benz Vario und den Mercedes-Benz Vaneo her. Im Sommer 2013 startete die Serienproduktion für den neuen, modellgepflegten Sprinter. Im Zuge dessen wurden im gleichen Jahr zehn Millionen Euro in den Rohbau, die Lackierung und die Endmontage des Werks investiert.

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