Die Jubiläums-Kiste: 15 Jahre MERCEDES-BENZ Sprinter

Ganz schön was auf dem Kasten: Seit 1995 macht sich der multifunktionale und sprintstarke Transporter nützlich

Die Jubiläums-Kiste: 15 Jahre MERCEDES-BENZ Sprinter: Ganz schön was auf dem Kasten: Seit 1995 macht sich der multifunktionale und sprintstarke Transporter nützlich
Erstellt am 26. Januar 2010

Bewährt, beliebt, belastet: Seit 15 Jahren ist der Mercedes Sprinter in aller Herren Länder im Dienst der Menschheit unterwegs. Was hat er in dieser Zeit als Pritsche, Kastenwagen, Transporter und Sonderfahrzeug nicht alles geleistet!? Dem zuverlässigen Multitalent ist kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu lästig - das sind gute Günde, um dem sprintstarken Alleskönner zu seinem 15. Geburtstag zu gratulieren.

Mercedes-Benz Sprinter Typ 208 D Kombi, 1995



So sieht ein Erfolgstyp aus: kurze Haube, traktionsstarker Hinterradantrieb, moderne Optik, ein geräumiges Fahrerhaus, eine umfangreiche Motorenpalette, die ein gleichermaßen kraftvoller wie sparsamer neuer Direkteinspritzer-Dieselmotor krönt. Und als erstes Nutzfahrzeug des Konzerns verzichtet er auf Kürzel oder Ziffernkombination. Dieses besondere Kind, das Lieferanten, Spediteuren Transporteuren und anderen Gewerbetreibenden schnell die Lasten abnehmen sollte, bekam einen ebenso treffenden wie vielsagenden Namen: Sprinter!

Der Sprinter hat Fans und Verfechter

Übrigens, der Sprinter ist nicht nur braves Nutzfahrzeug, sondern er hat auch Fans und Verfechter! Es gibt Sprinter-Treffen und Sprinter-Foren und Menschen, die gern mit ihm arbeiten. Einige davon zeigen in unserem Online-Magazin Mercedes-Fans.de, wo sie überall mit ihrem Sprinter im Einsatz waren. Die Galerien, zeigen wir ihnen am Ende der Jubiläumsgeschichte.

Transportmeister in vier Gewichtsklassen

Ebenfalls analog zu seinem Vorgänger, dem als „Bremer“ bezeichneten T1, gibt es den Sprinter am Beginn seiner Karriere mit vier Gesamtgewichten von 2,59 bis 4,6 Tonnen. Zu haben ist er als Kastenwagen, Kombi, Fahrgestell, Pritschenwagen und Doppelkabine und dies alles jeweils in drei Radständen, die geschlossenen Varianten zusätzlich in zwei Dachhöhen. Der besondere Schwerpunkt des Sprinters liegt dabei bei 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Mit drei verschiedenen Motoren (2,9-Liter-Turbodiesel-Direkteinspritzer, 2,3-Liter-Vorkammer-Dieselmotor, 2,3-Liter-Benziner) geht der Sprinter an den Start. Die Kraftübertragung erfolgt jeweils über ein mechanisches Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Hinterachse. Für jede Ausführung stehen mindestens zwei unterschiedliche Achsübersetzungen zur Wahl. Alternativ zum Schaltgetriebe folgt nach kurzer Zeit ein vollautomatisches Wandlergetriebe mit vier Schaltstufen.

Mit 160-km/h-Höchstgeschwindigkeit macht der der neue Mercedes-Benz Transporter seinem Namen alle Ehre.

Sicherheitsstandards? Aber sicher!

Mercedes-Benz Sprinter 308 E mit Elektroantrieb, 1995



Von Beginn an hat der Sprinter Scheibenbremsen an allen Rädern. ABS und ein automatisches Bremsdifferenzial, sowie Fahrerairbag gehören in vielen Ländern zur Serienausstattung Damit setzt der Mercedes-Benz Sprinter neue Maßstäbe in seiner Klasse. Parallel zur Weiterentwicklung der konventionellen Antriebstechnik gelangen in Verbindung mit dem Sprinter auch alternative Antriebe (Erdgas- und Elektroantrieb) zur Serienreife. Schon 1997 bereichert eine erste Allradvariante die Sprinter-Modellpalette: Dieser Sprinter verfügt über einen elektropneumatisch zuschaltbaren Frontantrieb, wahlweise auch über eine zusätzliche Gelände-Übersetzung sowie ein Sperrdifferenzial und ist zugunsten der Bodenfreiheit deutlich höhergelegt. Ein permanenter Allradantrieb folgt später.

Der Sprinter macht sich beliebt

Mercedes-Benz Sprinter auf der IAA 2004



Schon bald hat der „Neue“ den bewährten T1 überflügelt. Im Transporterwerk Düsseldorf werden im Dreischichtbetrieb etwas mehr als 500 Transporter pro Tag gefertigt. Zum Ende seiner Karriere erreicht der erste Sprinter im Jahr 2005 mit rund 150.000 Exemplaren sogar einen neuen Produktionsrekord. Zu verdanken ist dies dem maßgeschneiderten Konzept. Die Kunden schätzen die zahlreichen Aufbau- und Gewichtsvarianten des Sprinter. Gleichzeitig weiß er mit souveräner Motorisierung, modernem Design und einem funktionell ausgestattetem Fahrerhaus zu überzeugen.

Modellpflege? Ja, bitte!

Eine tief heruntergezogene Motorhaube, in die der Stern harmonisch hineinragt, kennzeichnet das neue Sprinter-Gesicht. In der Kabine fällt vor allem die völlig neu gestaltete, geschwungene Instrumententafel auf. Sie erreicht in Form und Materialqualität Pkw-Niveau. Neben zusätzlichen Komfortdetails fällt vor allem der griffgünstig gestaltete Schalthebel in Form eines Joysticks ins Auge. Alle Sitze des Sprinter sind nun mit Dreipunkt-Sicherheitsgurt ausgestattet.

Gleichzeitig fährt der Sprinter eine ganz neue Generation von Dieselmotoren sowie das automatisierte Getriebe Sprintshift auf. Die CDI-Motoren mit vier und fünf Zylindern sowie 2,15 und 2,7 Liter Hubraum verfügen über eine Leistungs-Spannweite von 60 kW bis 115 kW. Der kräftigste Motor bietet nicht nur den Leistungs-Spitzenwert seiner Klasse, er verfügt ebenfalls über ein seinerzeit beeindruckendes maximales Drehmoment von 330 Nm. Mit Blick auf die Sicherheit ist die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h begrenzt. Alternativ übernimmt jetzt Sprintshift die Kraftübertragung, ein automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe mit elektrohydraulischer Schaltung und automatischer Kupplungsbetätigung.

Six-Packer: Der Sprinter als Sechstonner

Exakt 5,99 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht erreicht der 2001 gebrachte Sechstonner 616 CDI



Zu Beginn des Jahres 2001 stockt Mercedes-Benz das Programm mit dem Sprinter 616 CDI deutlich auf. Es gibt ihn als Fahrgestell, Pritschenwagen und Doppelkabine mit 5,99 Tonnen Gesamtgewicht sowie abgelastet mit 5,0 Tonnen Gesamtgewicht. Im Jahr 2002 erfährt der Sprinter eine weitere Aufwertung. Klarglas-Scheinwerfer und zweifarbig in Rot-Weiß gehaltene Rückleuchten unterstreichen die markante Linie des Transporters und verbessern die Funktionalität. Ein modifizierter Kühlergrill und weiße Seitenblinker runden das neue Erscheinungsbild ab.

Unterm Blech halten größere Bremskraftverstärker sowie ESP in allen geschlossenen Varianten des Sprinter bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht Einzug.

Der Sprinter macht weltweit Karriere

Seit 2002 hat sich der Sprinter in den USA und Kanada etabliert. Die Konzernmarke Freightliner vertreibt ihn sowohl unter eigenem Namen als auch für die Marke Dodge. Längst ist der Sprinter in mehr als 100 Ländern der Erde unterwegs. Bei diesen Erfolgen nimmt es wenig Wunder, dass der Sprinter im Lauf seiner Karriere mit zahlreichen Preisen und Trophäen ausgezeichnet wird. Ob „Van of the year“, „Deutscher Nutzfahrzeugpreis“, in unterschiedlichen Ländern „Transporter des Jahres“ oder gleich mehrfach die Transporterwertung bei der Wahl „Die besten Nutzfahrzeuge“ sowie in der Reisemobilvariante James Cook die Wertung zum „Reisemobil des Jahres“ – der Sprinter gehört zu den meistdekorierten Transportern aller Zeiten. Mit insgesamt fast 1,4 Millionen verkauften Fahrzeugen ist der Sprinter der ersten Generation von 1995 bis 2006 der Bestseller seiner Klasse in Europa geworden. Sein Ruf ist legendär.

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In rund 1000 Grundmodellen ist der neue Sprinter zu haben, der die erste Generation im Frühjahr 2006 ablöst



Der Nachfolger, an den allseits hohe Erwartungen gestellt werden, präsentiert sich mit emotionaler und doch achgerechter Gestaltung. Markentypisch sind Scheinwerfer und Kühllufteinlass gestaltet. Die dynamische Seitenlinie, körperhaft geformte Rückleuchten und das im unteren Bereich eingezogene Heck sind gleichfalls typische Merkmale der Marke Mercedes-Benz. Selbstbewusst trägt der neue Sprinter sein Markenzeichen, vorn auf einem skulpturhaft geformten Sockel, hinten zentral zwischen den Türen. Allein aus unterschiedlichen Radständen, Längen, Höhen, Gewichten, Aufbau- und Motor- sowie Getriebekonfigurationen ergeben sich rund 1000 Grundmodelle. Der Sprinter steht in drei Radständen zur Verfügung, in vier Längen bei den geschlossenen Varianten, dazu mit Normaldach, Hochdach und dem neuen Superhochdach.

Der Sprinter bietet mehr

Die Serienausstattung setzt den Maßstab in seiner Klasse: Elektrische Fensterheber, ZV mit Funkfernbedienung sind Standard, ebenso Fahrer-Airbag, Sechsganggetriebe, ADAPTIVE ESP. Darüber hinaus überzeugt der Sprinter mit hochwertigen Materialien in sorgfältiger Verarbeitung. Gute Sicht nach hinten und damit Sicherheit vermitteln die neuen Außenspiegel mit zusätzlich integrierten Weitwinkelgläsern links wie rechts. Im Gehäuse der Spiegel sind die Seitenblinker integriert. Weitere Arbeitshilfen für den Fahrer bieten Extras wie eine Zuziehhilfe für die Schiebetür, die elektrische Betätigung der Schiebetür und vor allem das innovative System Keyless Entry and Slide.

Motoren schreiben Sprinter-Geschichte

Höchste Sicherheitsstandards gehören von Anfang an zur Ausstattung des Transporters Sprinter



Neues Spitzentriebwerk unter den Dieseln ist ein V6-Zylinder mit 3,0 Liter Hubraum, 135 kW und 400 Nm max. Drehmoment. Alle Dieselmotoren sind schadstoffarm nach Euro 4 bzw. EU 4/III und verfügen serienmäßig über einen Partikelfilter. Eine neue Leistungsdimension für Transporter eröffnet im Sprinter der V6-Benzinmotor M 272: 190 kW aus 3,5 Liter Hubraum sprengen alle bisherigen Maßstäbe. Die Kraftübertragung auf die Hinterachse übernimmt ein Fünfgang-Automatikgetriebe. Es ist auf Wunsch auch für die Dieselmotoren lieferbar. Diese sind serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe mit Joystick-Schaltung im Armaturenbrett gekoppelt. Bis zu drei wählbare Achsübersetzungen pro Modell erlauben eine feinstufige Anpassung des Sprinter an die jeweiligen Anforderungen.

Auf allen Vieren

Auf der IAA-Nutzfahrzeuge 2006 feiert der Sprinter 4x4 Premiere. Sein permanenter Allradantrieb leitet die Kraft im normalen Fahrbetrieb im Verhältnis 35:65 an Vorder- und Hinterachse weiter. Statt mit mechanischen Differenzialsperren arbeitet der Allradantrieb mit dem Elektronischen Traktions-System 4ETS. Verlieren ein oder mehrere Räder die Traktion, werden sie automatisch in kurzen Intervallen abgebremst. Gleichzeitig wird das Antriebsmoment auf das oder die Räder übertragen, die noch ausreichende Haftung haben. Den Antrieb übernehmen Vier- und Sechszylinder-CDI-Motoren mit 80, 110 und 135 kW. Zur Wahl stehen das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe oder die Fünfgang-Wandler-Automatik.

Im Frühjahr 2008 debütiert der Sprinter mit Erdgasantrieb (NGT). Mit Erdgas fährt der Sprinter zwischen 300 und 450 km weit, allemal ausreichend etwa für den Verteilerverkehr in den besonders umweltempfindlichen Ballungsgebieten.

Innovationen ohne Ende

Blickfang auf der IAA 2008: Sprinter Plug-In-Hybrid mit Elektromotor zwischen Dieselmaschine und Automatikgetriebe



Es kommt 2008 zudem die Option auf eine Luftfederung statt der serienmäßigen Schraubenfederung an der Hinterachse. Das adaptive ESP wird um ein adaptives Bremslicht erweitert, das als blinkendes Notbremssignal arbeitet. Als optionale Erweiterung bei den Schaltgetrieben gibt es den Anfahrassistenten (AAS). Auch bei den alternativen Antrieben geht es voran: Für den Sprinter sind 16 Erdgasvarianten abrufbar. Im September tut sich auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ein weiterer Blick in die Zukunft von Mercedes-Benz Vans auf: Herausragendes Exponat ist ein Sprinter Plug-In Hybrid mit einem Elektromotor zwischen Verbrennungsmotor und Automatikgetriebe. Unmittelbar nach der Hinterachse ist bei dieser Neuheit ein Satz Lithium-Ionen-Batterien untergebracht. Diese Batterietechnik halbiert bei vergleichbarer Kapazität das Gewicht gegenüber den vordem verwendeten Nickel-Metallhybrid-Batterien auf nur noch 175 Kilogramm.

Neue Triebkräfte für starke Sprinterqualitäten

Mit einer neuen Dieselmotoren, Schaltgetrieben und zahlreichen weiteren Novitäten startet der Sprinter 2009. Er ist sauberer, sparsamer und leistungsstärker denn je und erfüllt die Abgasnorm Euro 5. Kennzeichen der neu konstruierten Vierzylinder OM 651 sind eine langhubige Auslegung, reduzierte Verdichtung, ein hochfester Motorblock aus Grauguss sowie ein Einspritzdruck von maximal 1800 bar. Ein einstufiger Turbolader mit variabler Geometrie beatmet die Basisversion mit 70 kW. Die stärkeren Varianten mit 95 und 120 kW kommen in den Genuss von zweistufiger Aufladung per Hochdruck- und Niederdruck-Turbolader, die jeweils mit einem Wastegate-Ventil bestückt sind. Die weiteren technischen Finessen zur Senkung der Schadstoffemissionen lauten: größerer Ladeluftkühler sowie Abgasrückführung.

Im Gegensatz zu den Vierzylindern bleiben die Grundfeste des Sechszylinders OM 642 erhalten, der für Euro 5 aber umfassend weiterentwickelt wird. 140 kW liefert der V6-Motor nun in Euro 5 als Spitzenmotorisierung für den Sprinter. Im Vergleich zu vorher sind das zwar nur rund drei Prozent mehr Leistung, aber damit einher geht ein um zehn Prozent erhöhtes Drehmoment – 440 statt 400 Nm. Das hohe Drehmoment der Euro-5-Motoren harmoniert bestens mit dem neuen Sechsganggetriebe ECO Gear, das über einen besonders kurz übersetzten ersten (gut fürs Rangieren) sowie einen besonders lang übersetzten höchsten Gang verfügt.

Zweimillionenfach begehrt

Damit setzt der Sprinter den Erfolgskurs weiterhin fort, den er vor 15 Jahren als Vorreiter der großen Produktoffensive eingeschlagen hat. Und auch einen Vergleich mit seinem äußerst erfolgreichen Vorgänger T1, in dessen große Fußstapfen er einst trat, braucht er beileibe nicht zu scheuen. Den hat er mit Siebenmeilenstiefeln überholt: Steht für den „Bremer“ annähernd eine Million Einheiten nach 18 Produktionsjahren zu Buche, so erreicht die erste Generation des Sprinter in nur elf Jahren Produktionszeit bis 2006 bereits die stolze Marke von 1,7 Millionen gefertigten Einheiten. Zusammen mit den mittlerweile weit mehr als 400 000 produzierten Fahrzeugen der zweiten Generation hat der Sprinter zu seinem 15-jährigen Jubiläum gar schon die Zwei-Millionen-Marke übersprungen.

Sehenswert: 2 Sprinter-Galerien unserer Leser!

Viele tolle Bilder für ein entspanntes Sprinter-Stündchen. Lassen Sie sich von unseren Lesern "DerVahrende" und "Sprintermadl" zu einer Tour quer durch Europa mitnehmen.

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