In diplomatischer Mission: Mercedes W126

1991er S-Klasse im Dienst der japanischen Regierung

In diplomatischer Mission: Mercedes W126: 1991er S-Klasse im Dienst der japanischen Regierung
Erstellt am 11. Februar 2016

In Sachen Automobiles haben die Japaner zweifellos Einiges zu bieten. Wenn es aber um repräsentative Limousinen geht, dann greifen die Söhne Nippons auch gerne mal auf Mercedes-Modelle zurück. So wie auf diesen imposanten 560 SEL der Baureihe W126. Denn groß und stattlich formatiert, stellt die S-Klasse die ideale Diplomaten-Droschke dar.

Groß & gut

Die lobenden Artikel und hymnischen Testberichte, welche über die Baureihe W126 verfasst wurden, füllen Bände. Mit Recht. Denn seinerzeit war die stolze S-Klasse als Flaggschiff der Mercedes-Flotte der Inbegriff von Komfort und Qualität. Das großzügige Raumangebot und schier unzähligen Ausstattungsoptionen bis hin zu aufwändigen Individualumbauten machten den W126 zum idealen Automobil für Reise, Repräsentationszwecke oder das rollende Businessbüro.

Die S-Klasse macht international Karriere

Dank seiner zahlreichen Vorzüge avancierte der große Mercedes W126 zum beliebten Gefährt von Geschäftsleuten und Diplomaten im In- und Ausland. Standesgemäß bei Banken, Betrieben oder Botschaften vorfahren? Mit der ebenso noblen wie distinguiert designten S-Klasse kein Problem! Wie so viele W126-Modelle auch, wurde unser Fotomodell 1991 daher in den diplomatischen Dienst gestellt – in diesem Fall als Bestandteil des Fuhrparks der japanischen Regierung.

Schlussverkauf

Eigentlich handelt es sich bei diesem Exemplar wohl um ein Überhang-Fahrzeug der 1991 ja ausgelaufenen Produktion der Baureihe W126“, vermutet der Eigentümer des Mercedes 560 SEL, Max Riemann. „Denn dieser Benz wurde kurz vor der Markteinführung des Nachfolgers W140 verkauft und anschließend direkt nach Japan exportiert.“

Auswanderer mit heimischen Wurzeln

Hm, hatten die pflichtbewussten Beamten der dortige Beschaffungsbehörde beim Auslaufmodell zugeschlagen, um durch ein Schnäppchen das notorisch gebeutelte Steuersäckel zu schonen? Auf eine kurzentschlossene Kaufentscheidung deutet jedenfalls hin, dass es bei dem Mercedes 560 SEL nicht um eine entsprechend umgerüstete Exportversion, sondern um ein für den deutschen Markt konfiguriertes Fahrzeug handelt.

Der Benz kehrt heim

Als solches weist der automobile Auswanderer folgerichtig eine deutsche Fahrgestellnummer auf. 2014 fand die Langversion des Oberklasse-Vertreters wieder in seine angestammte Heimat zurück. Übrigens: Obwohl der Mercedes im Land der aufgehenden Sonne als Diplomaten-Limousine eingesetzt worden war, verfügte der Wagen zu keiner Zeit über eine Sonderschutzausstattung. Eine Tatsache, welche die neuerliche Zulassung in Deutschland natürlich enorm erleichterte.

Träume werden wahr

Ein Mercedes der Baureihe W126 war schon immer mein absolutes Traumauto“, bekennt der heute 40jährige Max. „Schon als kleiner Junge habe ich völlig fasziniert den vorbeifahrenden S-Klassen nachgeschaut und mir gesagt: Wenn ich groß bin, werde ich selbst am Steuer eines dieser imposanten Dickschiffe sitzen.“ Gesagt – getan: Da Mercedes-Fan Max unterdes bereits einen Strich-Acht und einen SL-500 der Baureihe R129 angeschafft hatte, komplettiert der 91er W126 nun das Riemannsche Traumwagen-Trio.

Liebe auf den ersten Blick

Gerade erst hatte ein Händler den Mercedes 560 SEL in Tokio erworben und nach Deutschland überführt, da wechselte der Wagen schnurstracks in den Besitz von Max Riemann.. „Der Benz war soeben erst eingetroffen, gut gepflegt und entsprach in Bezug auf seine Motorisierung mit dem 279 PS starken V8 sowie der schwarzen Lederausstattung genau meinen Vorstellungen“ erinnert sich Max. „Als ich ihn mir ansah, war es sogleich um mich geschehen. Diesen W126 musste ich einfach haben“, erzählt der Redakteur, der umgehend den Kaufauftrag erteilte.

Aller guten Dinge sind Drei

Seitdem ist Max – wie erwähnt – stolzer Besitzer drei automobiler Preziosen mit dem Stern. „Schwer zu sagen, welcher Mercedes mir besser gefällt“, sagt der Nordrhein-Westfale. „Denn jedes Modell hat seinen besonderen Charakter.“ Tja, die Qual der Wahl...! Doch hinsichtlich der Zukunftspläne für den W126 hat Max bereits eine Entscheidung getroffen. „Demnächst wird der Mercedes eine auffrischende Neulackierung in Schwarz-Metallic erhalten. Außerdem soll der Mercedes als zusätzliches Feature mit dem Original Telefon aufgewertet werden.“ Und, wer weiß, vielleicht gönnt Max sich und seinem Benz ja auch eines Tages die erweiterte Kommunikationsausstattung mit Faxgerät, PC und Bildschirm, welche eines der Highlights der damaligen „Sonderliste Kundenwunsch“ war. Fehlt dann eigentlich nur noch der standesgemäße Chauffeur, um auf Reisen die anfallenden Arbeiten im ebenso geräumigen wie komfortablen Fond entspannt zu erledigen. Doch im Ernst: Natürlich macht es Max viel mehr Spaß, am Volant Platz zu nehmen und die enorme Power des mächtigen Achtzylinders voll auszukosten. Wer wollte bei einem 560 SEL auch in der zweiten Reihe sitzen...?

22 Bilder Fotostrecke | In diplomatischer Mission: Mercedes W126: 1991er S-Klasse im Dienst der japanischen Regierung #01 #02

Mercedes-Fans Technische Daten

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 560 SEL

Baujahr: 1991

Motor: V8-Motor, Hubraum: 5547 ccm, mechanisch-elektronische Benzineinspritzung, Bohrung x Hub: 96,5 x 94,8 mm, Leistung: 279 PS, Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h

Getriebe: Viergang-Automatik mit hydraulischem Drehmomentwandler

Bremsen: Scheibenbremsen rundum

Räder: Mercedes-Leichtmetallfelgen, 7J x 15H2 vo/hi

Reifen: 225/60-R15 vo/hi

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne, Doppelquerlenker-Vorderachse, Schraubenfedern, Stabilisator und Schräglenker-Hinterachse, Schraubenfedern, Stabilisator, Anfahrmomentabstützung, Niveauregulierung

Karosserie: Serie, Stahlschiebedach, Lackierung in Schwarzmetallic

Innenraum: Schwarze Lederausstattung, Rückbank elektrisch verstellbar und beheizbar, Tempomat

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