Die Autoverrückten stehen Kopf, wenn einmal im Jahr der Lord Mach die Vollgasfesten zur größten und geilsten "Gartenparty" der Welt einlädt! Das Festival of Speed vereinigt alles, was Autoenthusiasten begeistert - Heritage, new Tech, Racing, Sound, Technik und Action. Überall Menschen, die sich für schöne und schnelle Autos aller Art und Marken begeistern und das Faszinierende dabei ist, dass man ganz nah an allem dran ist - eine Veranstaltung zum Anfassen.
Hin und wieder trifft man auch den ein oder anderen Prominenten, der sich die Zeit für Benzingespräche nimmt. Sogar Wrestler-Legende Goldberg, Formel-1 Boss Bernie Ecclestone und zahlreiche Rennlegenden der vergangenen Jahre ließen es sich nicht nehmen, beim Racing-Event der Extraklasse vor Ort zu sein!
Wer hätte das gedacht? England - genauer gesagt Goodwood Circuit (Chichester), 72 Meilen südlich von London, 4 Tage lang kein Regen, größtenteils sogar strahlend blauer Himmel über dem Grundstück des Lord March. Beste Voraussetzungen also, um sich in das Abenteuer Festival of Speed zu stürzen. Warum Abenteuer? Das lässt sich ganz einfach daraus ableiten, dass es für mich ein Premierenbesuch war. Ich - das ist in dem Fall Finn Felshart 22 Jahre jung. Natürlich hat man schon viel spannende und aufregende Geschichten über das Festival gehört. Das Flair dieser Veranstaltung ist einmalig, die Stimmung ist überragend.
Das Rahmenprogramm des Hillclimbs ist unterteilt in Stints der verschiedenen Fahrzeugkategorien Pre-War Cars und Bikes, Touring Cars, NASCAR, Rallye und Drift, Sportscars und GTs, Formula 1, Supercars und First Glance Cars, Ferrari Sportscars und Single-Seaters
4 Tage lang Motorsound und quietschende Reifen
Neben der besonderen Atmosphäre gab es für die rund 180.000 Besucher viele spannende Exponate zu bewundern. Darunter auch die schnellen Sterne von Mercedes-Benz Classic. Ein Schmankerl, das die Bad Canstatter mitgebracht haben, war der 1903 Simplex mit einem Vierzylinder, 6,8 Liter Hubraum und 40 PS bei 1000 Umdrehungen in der Minute. Der Renner erreicht so eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Das war damals Spitze.
Genau wie der Mercedes-Benz Grand-Prix-Rennwagen von 1914 aus privater Sammlung von George F. Wingard, der ebenfalls mit einem 4 Zylinder Motor ausgestattet war, aber für damalige Verhältnisse flotte 180 km/h dank 108 PS auf den Asphalt brachte.
Oder wie wäre es mit dem Mercedes-Benz Typ S? Auch bekannt als „Weißer Elefant“, mit dem 1927 Caracciola zur Eröffnung des Nürburgrings in der Klasse über 5 Liter gewann und die schnellste Zeit des Tages fuhr. Beeindruckend auch, wie Roland Asch mit einem Mercedes-Benz Silberpfeil W 25 (1934) oder W 125 (1937) im Affenzahn die Bergrennstrecke hochjagt – das ist fast unfassbar.
Die Motoren laufen warm und Roland Asch lässt es mit dem ehemaligen W25 Grand-Prix Racer auf der Rennstrecke im Garten des Grafen auch gut fliegen.
Die Motoren laufen warm und Roland Asch lässt es mit dem ehemaligen W25 Grand-Prix Racer auf der Rennstrecke im Garten des Grafen auch gut fliegen.
All diese Klassiker wurden einer echten Leistungsprobe unterzogen. Wer dann das Penske-Mercedes PC 23 Indy-Car von 1994, Sieger 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, mit über 1.000 PS den Hügel hochgescheucht hat, konnte der Chronist leider nicht notieren. Alle, die am Sonntag dachten, der amtierende Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg würde im Formel 1 F1 2014, dem Siegerauto der damaligen F1-WM, zum Sturm auf die Bestzeit blasen, wurde überrascht von einem Burnout- und Donut-Festival. Nico ließ es ordentlich qualmen. Für die Zuschauer ist es schon beeindruckend zu erleben, wie die versammelten Rennsportlegenden wie Klaus Ludwig, Roland Asch, Ellen Lohr, Bernd Schneider und Karl Wendlinger mit Ehrgeiz, Enthusiasmus und Eile die in Würde gealterten Modelle den knapp 800m langen Hillclimb hinaufjagten. Das macht wirklich Laune. Und wenn dann doch mal einer in die Strohballen rummst, dann war es zumindest in diesem Jahr kein Mercedes.
AMG zeigt ein heißes halbes Dutzend
Die Affalterbacher waren in ihrem Jubiläumsjahr mit einem stattlichen Stand vor Ort. Von außen eher Flugzeughalle, von innen dann die Überflieger. Mehr als 3400 PS verteilen sich hier auf insgesamt sechs Fahrzeuge. Zum “Biest aus der grünen Hölle”, dem neuen und giftgrünen Mercedes-AMG GT R gesellte sich noch die passende Cabriovariante mit dem GT C. Das aktuell stärkste Serienmodell aus dem Hause AMG, der E63 S mit satten 612 PS war eben so vertreten wie der hochpotente GLC 63S.
Mercedes-AMG GT Concept trumpft ganz groß auf
Der Hingucker des AMG-Auftritts war das GT Concept. Das viertürige Showcar mit 22" Zoll Felgen und Michelin Pilot Super Sport-Gummis in den Dimensionen 265/35 ZR22 (v) & 305/30 ZR22 (h) war ein echter Hingucker und machte dem feuerroten 300 SEL 6.8 (6.9)-Replica schwer Konkurrenz.
Michelin Supercar Paddock – Oase für alle Speedjunkies
Zu den Highlights des Festival of Speed's zählt seit Jahren schon das Michelin SuperCar Paddock. Hier stehen die teuersten, neuesten, exklusivsten und leistungstärksten Fahrzeuge der Premiummarken. Alle Mercedes-Fans wird es freuen, dass mit einem weißen Mercedes-Benz SLS AMG BlackSeries, befeuert von einem sensationell klingenden 6.2 L V8 Motor und dem Mercedes-AMG GT R gleich zweimal der Stern vertreten war.
Den Michelin-Showstopper Award, bei dem die Besucher entscheiden, gewann dann aber ein Jaguar XE SV Project8.
Dessen ungeachtet: Das Festival of Speed ist großartig und mit nichts zu vergleichen, was wir im deutschen Autokalender haben. Beeindruckend was Veranstalter, Industrie und Enthusiasten beim Lord March alles so in den Garten stellen. Auf jeden Fall eine Reise wert!
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Fotostrecke | Mercedes-Benz Classic mit Sternen-Rennern aus allen Epochen vertreten: Goodwood Festival of Speed ein Event der Superlative für alle Motorsport-Verrückten
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