Dieselnageln und das dieseltypische Geräusch? Das beherrscht der Mercedes-Benz 300 SD der Baureihe 116 ganz hervorragend. Die S-Klasse wurde von 1977 bis 1980 gebaut. Der Selbstzünder 300 SD galt zu seiner Zeit als sparsam, luxuriös, elegant, komfortabel und sogar als agil. Dank der 115 Pferdestärken konnte die Limousine 165 km/h erreichen und wurde mit einem Durchschnittsverbrauch von 14 Litern Diesel angegeben.
Aber der 300 SD war eigentlich noch viel mehr als „nur“ eine S-Klasse mit Dieselaggregat. Sie ist eine der Erben der "260 D-Modelle". Von den 260 D-Modellen wurden von 1935 bis 1937 nur 170 Exemplare gebaut. Damals war ein Auto mit Diesel-Antrieb wie der 260 D eine echte Sensation, gab es doch sonst nur den noch nicht serienreifen Hanomag Rekord Diesel. Die 170 Diesel-Fahrzeuge des Typs 260 D wurden fast alle an Taxiunternehmen ausgeliefert.
Pionier: Der Motor-Typ 300 SD in der Baureihe 116
Im Jahr 1977 folgte dann eine weitere große Entwicklungsstufe in der Geschichte des Diesels. Der per Garrett-Turbolader aufgeladene Dieselmotor mit 5-Zylindern und 3-Litern-Hubraum erblickte im W116 das Licht der Welt. Um Fahrzeuge mit Dieselmotoren nicht nur zuverlässig zu gestalten, sondern ihnen auch mehr „Vortrieb“ zu verleihen, kam bei der Leistungssteigerung und Drehmomenterhöhung der Abgasturbolader ins Spiel, welcher die Zufuhr der Verbrennungsluftmenge steigerte. Damit benötigte der W116 „nur“ 17 Sekunden von Tempo 0 auf 100 km/h.
For USA only: Der 300 SD ist in Deutschland selten
Allerdings wurde die Mercedes-Benz S-Klasse 300 SD nur für den amerikanischen und kanadischen Markt produziert. Schon damals hat man so versucht, die Flottenverbräuche in Übersee zu reduzieren. Deswegen sieht man auf Deutschlands Straßen ganz selten einen 300 SD.
Gute S-Klassen als 300 SD der Baureihe 116 sind auch noch heute kaum zu bekommen. Die bekannten Fahrzeugmärkte im Internet bieten nicht viel Auswahl. Für gute, gepflegte Modelle fallen weit über 10.000 Euro an.
Übrigens fand sich der Motor aus dem 300 SD etwas später nur leicht abgeändert im C111/III wieder. 1978 konnte der Rekordwagen C111 im süditalienischen Nardo einen Rekord nach dem anderen einfahren.
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