Pebble Beach Concours d’Elegance 2019

Fahrpremiere für den Mercedes-Benz SSKL Stromlinienrennwagen

Pebble Beach Concours d’Elegance 2019: Fahrpremiere für den Mercedes-Benz SSKL Stromlinienrennwagen
Erstellt am 8. August 2019

Großes Highlight in Kalifornien: Beim Pebble-Beach-Event ist erstmals der rekonstruierte Mercedes-Benz SSKL Stromlinienrennwagen von 1932 zu erleben. Dieser soll bei der dortigen Ausfahrt erstmals gefahren werden. Das Fahrzeug wurde von Mercedes-Benz Classic aufwendig rekonstruiert. Aber die Stuttgarter bringen nicht nur der SSKL Stromlinienrennwagen mit, sondern haben noch drei andere Schmankerl im Gepäck.

Mercedes-Simplex 40 PS (1903) 

Der Mercedes-Simplex 40 PS löst im März 1902 den legendären Mercedes 35 PS ab. Der Namenszusatz „Simplex“ verweist dabei auf die aus damaliger Sicht einfache Handhabung des neuen Modells. Sein direkter Vorgänger hat erstmals eine eigenständige Form des Automobils definiert. Charakteristische Merkmale sind die langgestreckte Form, der leichte, tief im Rahmen eingebaute Hochleistungsmotor und der organisch in die Front integrierte Kühler, der als Bienenwabenkühler zum markenprägenden Erkennungszeichen wird. Der Mercedes 35 PS markiert den endgültigen Abschied vom branchenweit vorherrschenden Kutschenstil und gilt damit als erstes modernes Automobil. Die damit eingeleitete „Ära Mercédès“ ist geprägt von Leidenschaft für Innovation, visionärer Kraft und technischem Gestaltungswillen. Eine Parallele zu heute: Mit denselben Werten treibt Mercedes-Benz einmal mehr die Zukunft der Mobilität voran. Der EQC und die künftigen EQ-Modelle sind, wie seinerzeit der erste Mercedes, von Grund auf für die optimale Nutzung eines innovativen Antriebskonzepts ausgelegt – in diesem Fall des Elektroantriebs. Das 1903 ausgelieferte weiße Exemplar aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic ist eines der ältesten noch erhaltenen Fahrzeuge der Marke Mercedes. Es zeigt die Zukunft des Automobils, wie sie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts präsentierte.

Technische Daten Mercedes-Simplex 40 PS
Produktionszeitraum: 1902 bis 1905
Zylinder: 4/Reihe Hubraum: 6.785 cm3
Leistung: 29 kW (40 PS) bei 1.050 U/min Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h

Mercedes-Benz SSKL Stromlinienrennwagen (W 06, 1932)

Der 1931 in nur vier Exemplaren gebaute SSKL ist ein reines Wettbewerbsfahrzeug und schließt die Entwicklung der Mercedes-Benz S-Reihe (W 06) mit den Typen S, SS und SSK krönend ab. Für den SSKL des Rennfahrers Manfred von Brauchitsch entwirft der Aerodynamikspezialist Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld eine Stromlinienkarosserie. Sie wird aus Aluminium von der Firma Vetter in Cannstatt angefertigt und auf von Brauchitschs Wagen montiert. Beim Avus-Rennen im Mai 1932 zeigt die Modifikation überwältigende Wirkung: Der stromlinienförmige Avus-Rennwagen hat einen um 25 Prozent geringeren Luftwiderstand als ein SSKL mit klassischer Karosserie und erreicht so eine um 20 km/h höhere Endgeschwindigkeit. Manfred von Brauchitsch gewinnt auf dem futuristisch anmutenden Fahrzeug das Rennen vor dem Vorjahressieger Rudolf Caracciola. Eine authentische Rekonstruktion des nicht erhaltenen Fahrzeugs stellt Mercedes-Benz Classic 2019 auf dem Goodwood Festival of Speed erstmals der Öffentlichkeit vor.

Technische Daten Mercedes-Benz SSKL Stromlinienrennwagen
Einsatz: 1932
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 7.065 cm3
Leistung: 177 kW (240 PS), mit Kompressor 221 kW (300 PS) Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h

Mercedes-Benz 320 n Kombinations-Coupé (W 142, 1938)

1937 stellt Mercedes-Benz den 57 kW (78 PS) starken Typ 320 (W 142) vor. Das komfortable und leistungsstarke Sechszylindermodell der Oberklasse wird in zwei Radständen und zahlreichen Karosserievarianten gebaut – so wie zuvor der Typ 290 (W 18), den er ablöst. Lediglich zwei Jahre lang produziert Mercedes-Benz dabei den kürzeren Typ 320 n mit 2.880 Millimetern Radstand, während der Typ 320 mit 3.300 Millimetern Radstand bis 1942 gebaut wird (ab 1939 mit 3,4-Liter-Motor). Das 320 n Kombinations-Coupé präsentiert sich – wie das ebenfalls erhältliche Cabriolet A – als sportlich-elegante Variante der Baureihe W 142. Es hat bei seiner Markteinführung einen Listenpreis von 12.300 Mark und ist damit gut 3.300 Mark teurer als die Limousine mit Schiebedach. Der Begriff Kombinations-Coupé bezeichnet damals ein Cabriolet mit abnehmbarem Hardtop. Das Fahrzeug aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic, das zur Pebble Beach Tour d’Elegance startet, unterstreicht den Anspruch an automobile Eleganz mit der zweifarbigen Lackierung in rot und schwarz.

Technische Daten Mercedes-Benz 320 n Kombinations-Coupé
Produktionszeitraum: 1937 bis 1938
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 3.208 cm3
Leistung: 57 kW (78 PS) bei 4.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

Daimler Zweizylinder-V-Motor (1894)

Der Zweizylinder-V-Motor, den Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach 1888 entwickelt haben, dient als Antrieb des Daimler Motor-Quadricycles, das auch unter dem Namen „Stahlradwagen“ bekannt ist und 1889 bei der Weltausstellung in Paris vorgestellt wird. 1894 bildet dieser Motor zudem die Basis für die Ursprünge des Motorsports: Im Rennen Paris–Rouen, dem ersten Automobilwettbewerb der Geschichte im Juli 1894, gewinnen Fahrzeuge von Peugeot und Panhard & Levassor die ersten Preise – ebenso wie im Juni 1895 beim ersten „richtigen“ Rennen Paris–Bordeaux–Paris mit Geschwindigkeitswertung. Die Preisträger sind mit den von Daimler und Maybach konstruierten Zweizylinder-V-Motoren ausgerüstet, die Panhard & Levassor in Lizenz herstellt. Der im Daimler „Stahlradwagen“ eingebaute Motor erzielt ursprünglich aus 565 Kubikzentimetern Hubraum 1,1 kW (1,5 PS). Spätere Varianten, wie sie bei den ersten Rennen zum Einsatz kommen, leisten bis zu 2,75 kW (3,75 PS) aus bis zu 1.646 Kubikzentimetern Hubraum.

Technische Daten Daimler Zweizylinder-V-Motor
Einsatz: 1889 bis 1896
Zylinder: 2/V-Form Hubraum: bis zu 1.646 cm3
Leistung: bis zu 2,75 kW (3,75 PS)

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