Mercedes-Elektromobilität im Jahr 1996

Vor 25 Jahren: Premiere des Mercedes-Benz Vito 108 E

Mercedes-Elektromobilität im Jahr 1996: Vor 25 Jahren: Premiere des Mercedes-Benz Vito 108 E
Erstellt am 13. Juli 2021

Elektromobilität ist älter als viele denken. Selbst Oma Duck war zwischen 1907 und 1930 schon mit einem "Detroit Electric" auf den Straßen Entenhausens unterwegs. Und auch bei Mercedes-Benz reicht die Geschichte der Elektromobilität weit zurück. Zum Beispiel in das Jahr 1996...

Vor 25 Jahren erblickte der Mercedes-Benz Vito 108 E auf Basis der Baureihe W 638 das Licht der Erde. Als kleines, kompaktes und wendiges Fahrzeug, das uneingeschränkt garagenfähig ist, eignet sich der Elektro-Vito insbesondere für den Verteilerverkehr und die Beförderung von Personen in Innenstädten“, beschreibt ein Informationsblatt mögliche Einsatzgebiete. Bis zu acht Personen können im Vito 108 E Platz nehmen. Die Nutzlast beträgt 600 Kilogramm. Seine Fahrleistungen: eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine Reichweite von bis zu 170 Kilometern. Heute soll der neue Mercedes-Benz eVito Tourer immerhin über 400 Kilometer schaffen.

Für den Antrieb des Vito 108 E sorgt eine wassergekühlte Drehstrom-Asynchronmaschine mit 40 kW (54 PS). Sie entwickelt vom Stand weg und bis 2.000/min ein Drehmoment von 190 Newtonmetern. Die Kraftübertragung erfolgt über ein mechanisches Schaltgetriebe mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Im Heck hinter der Sitzbank ist als Energiespeicher eine ZEBRA-Batterie (Zero Emission Battery Research Activities) untergebracht.

Die Batterie kommt aus der C-Klasse (W202)

Eine solche Batterie kommt bereits drei Jahre zuvor in einem Erprobungsfahrzeug auf Basis der Mercedes-Benz C-Klasse (Baureihe 202) zum Einsatz. Der Energiespeicher auf Natrium-Nickelchlorid-Basis liefert eine Nennspannung von 280 Volt und hat eine Kapazität von 35,6 kWh. Das eingebaute Ladegerät ermöglicht per Schnellladung, die Batterie innerhalb von 30 Minuten wieder zur Hälfte zu füllen. Unterwegs lädt der Antriebsmotor beispielsweise beim Bremsen den Energiespeicher per Rekuperation ebenfalls auf. Die Batterie wiegt 420 Kilogramm.

Gebaut wird der innovative Transporter im Werk Mannheim im dortigen „Kompetenzcenter für emissionsfreie Nutzfahrzeuge“ (KEN). „Wegen der Kleinserienfertigung bei der Elektrifizierung des Fahrzeugs und bei der Herstellung der neuartigen ZEBRA-Batterie muss jetzt noch mit einem etwa drei Mal höheren Gesamtpreis gegenüber dem normalen Vito mit Verbrennungsmotor gerechnet werden“, heißt es in der Presse-Information zum Vito 108 E. Das KEN stattet Lkw und Transporter mit alternativen Antrieben aus. Für Elektrofahrzeuge kommen die meisten Anfragen von Unternehmen, die aus geschäftlichen Gründen auf Emissionsfreiheit angewiesen sind. In den Alltagsbetrieb geht der Vito 108 E beispielsweise bei der Deutschen Post AG: Sie setzt ab 1999 fünf Transporter in Bremen und zur Expo 2000 im Briefdienst ein. Auch die nächste Baureihe des Vito (W 639) gibt es mit batterieelektrischem Antrieb.

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