Vor 80 Jahren schrieb Renn-Legende Rudolf Caracciola Geschichte. Caracciola – ein Regenmeister – war in verschiedenen Rennserien äußerst schnell und geschickt unterwegs. Im Silberpfeil kann er dreimal das Europachampionat für sich behaupten. Fünfmal gewinnt er den Großen Preis von Deutschland.

Dazu kommen Siege bei den Europa-Bergmeisterschaften sowie bei der legendären Mille Miglia. Doch ein Triumph sticht im Leben des Caraccioala besonders hervor: Der erfolgreichste Silberpfeil-Pilot erreicht am 28. Januar 1938 einen Rekord. Der Rheinländer mit italienischen Wurzeln katapultiert seinen Rekordwagen – ein W125 12-Zylinder - auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt auf 432,7 km/h. Unglaublich! Ein Rekord, der erst 2017 geknackt werden konnte.

Der Rekordwagen W125 12-Zylinder wurde befeuert von einem 5,6 Liter Motor mit 736 PS.
Basierend auf dem Silberpfeil W125 erhielt der Rekordwagen neben dem weiterentwickelten V12-Motor auch eine flache, voll-verkleidete Karosse mit keilförmigem, auslaufendem Heck. Eine Windkanalmessung ergab einen cW-Wert von 0,157. Die Empfehlungen für die Aerodynamik kommt aus der Flugzeugindustrie. Ernst Heinkel und Willy Messerschmitt bringen ihre Erfahrungen und Ideen aus dem Flugzeugbau mit ein und sorgen für ein „Masterpiece“ der Stromlinien.

Um den Hochleistungsmotor zu kühlen, umhüllt ein 500 Liter großer Tank gefüllt mit Eis und Wasser den Kühler des W125.

Wie gefährlich das Unterfangen damals war, zeigt das Schicksal um Auto-Union Fahrer Bernd Rosemeyer. Rosemeyer versuchte sich am selben Tag den Rekord zu knacken, verunglückte allerdings tödlich. Bei voller Fahrt wird das Auto von einer Windböe erwischt und und von der Fahrbahn gedrängt.

Rudolf Caracciola beendete seine Renn-Karriere 1952 nach einem schweren Unfall. 1959 verstarb Caracciola.

2017 knackte der Schwedische Hersteller Koenigsegg nach fast 80 Jahren Caracciolas Rekord. Im Agera RS erreichte Fahrer Niklas Lilja 445,54 km/h.