Die Weltpremiere der neuen SL-Baureihe R129 war eine der Hauptattraktionen des Genfer Automobil-Salons im März 1989. Denn mit den Vorgängermodellen der Baureihe R107 wiesen die vollkommen neu konstruierten Roadster außer der Gesamtkonzeption praktisch keine Gemeinsamkeiten auf. Mercedes-Fans.de zeigt einen SL 320 Vor-Mopf mit nur wenigen Tausend Kilometern.

„Ein damaliger guter Freund von meinem Vater hatte sich einen SL320 (R129) und einen 7er BMW zur gleichen Zeit bestellt,“ erklärt Roy, „da auf dem BMW eine lange Wartezeit war, war das auch soweit kein Problem. Allerdings kam dann der BMW plötzlich ziemlich zeitnah wie der SL.“ Der Unternehmer hatte somit ein Auto zuviel vor der Garage, doch Roy's Vater fand Gefallen an dem schwarzen Roadster und kaufte ihm den Wagen ab.

„Wie ich mich langsam für Autos interessierte, mochte ich den Wagen zuerst gar nicht. Wir hatten viele Probleme mit der Batterie“, erinnert sich der Solinger. „Mittlerweile freue ich mich jedes Mal, wenn ich mir die Zeit nehme und bei gutem Wetter eine entspannte Runde mit dem Wagen drehe.“

Gerade 11 Tausend Km auf der Uhr

Dadurch, dass wir mehrere Fahrzeuge haben und den SL nicht im Alltag fahren, hat das Fahrzeug nach 20 Jahren momentan keine 11tkm auf dem Tacho. „Im Alltag fahre ich einen C207, da tun die KM nicht ganz so weh,“ berichtet der Mercedes-Fan, der Mitglied bei der Interessensgemeinschaft „Daily Daimler Drivers“ ist.

SL320 mit Reihensechszylinder

Unter der langen Roadster-Haube steckt das 3,2-ltr-Aggregat, das sich in den S-Klasse-Modellen 300 SE und 300 SEL bewährt hatte. Die Kraftübertragung übernimmt die serienmäßige Fünfstufen-Automatik.

Neue Räder für den Roadster

Ganz serienmäßig ist der Roadster allerdings nicht mehr. Roy's Papa ließ der 320er mittels Carlsson-Schraubenfedern rund 30 mm tieferlegen. Dazu erhielt der R129 Carlson/OZ Racing-Leichtmetallfelgen in 8,5 bzw. 9,5x17“ mit Dunlop SP Sport in 245/45 R17.

Im sportlich-eleganten Innenraum mit schwarzem Leder und Wurzelholz beschränkten sich die Veränderungen auf schwarz eloxierte Türgriffe und ein Alpine 7524 R Casseiver.

Nur wenige Events darf der R129er im Jahr anfahren, darunter natürlich SCHÖNE STERNE in Hattingen und das Mercedes-Treffen Harsewinkel, somit ist es kein Wunder, dass die jährliche Laufleistung nur rund 500 km sind. Derzeit restauriert der ehemalige Brabus-Lehrling ein Mercedes-Benz Coupé der Baureihe C124 – und wir sind gespannt, was da rauskommt …

Text & Fotos: Thomas Frankenstein

Mercedes-Fans Technische Daten

1994 Mercedes-Benz SL 320 (R129)

Antrieb: 6R, 3199 ccm, 170 kW / 231 PS bei 5600 /min, 315 Nm bei 3750 /min, mikroprozessorgesteuerte Einspritzanlage mit~Heißfilm-Luftmassenmessung (HFM); 5-Gang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne Dreiecks-Querlenker / Dämpferbein, auf Wunsch mit Niveau-Regulierung, Schraubenfedern, Drehstab-Stabilisator, Gasdruck-Dämpferbeine / Gasdruck-Stoßdämpfer, Scheibenbremsen; Hinten Raumlenkerachse, auf Wunsch mit hydropneumatischer Niveau-Regulierung, Schraubenfedern, Drehstab-Stabilisator, Gasdruck-Dämpferbeine / Gasdruck-Stoßdämpfer, Scheibenbremsen

Räder: Carlson/OZ Racing-Leichtmetallfelgen in 8,5 bzw. 9,5x17“ mit Dunlop SP Sport in 245/45 R17

21 Bilder Fotostrecke | Youngtimer mit geringer Laufleistung: 1994 Mercedes-Benz SL 320 (R129) #01 #02