Am 23. Januar 2016 konnte David Douglas Duncan, einer der ganz großen Fotografen und Bildjournalisten der Gegenwart, seinen 100. Geburtstag in seinem Haus in Südfrankreich feiern. Zu Ehren und in Würdigung des Jubilars zeigt HK-Engineering (Polling bei München) in Kooperation mit den Mercedes 300 SL-Clubs anläßlich der Classic Car Messe „Retromobile 2016“ , die vom 3.-7.Februar in Paris stattfindet, den 300 SL Flügeltürer, der Duncan über 40 Jahre als Alltagsauto begleitet hat. Heute befindet sich dieses Auto bei Claude Picasso, dem Sohn des berühmten Malers, in zweiter Hand.
Außerdem zu sehen ist auf der Messe der erste fertig gestellte 300SL Roadster Prototyp von November 1955, den David D. Duncan dann 1956 in geheimer Mission im Auftrag von Daimler-Benz und dem amerikanischen „Colliers“ Magazin auf der legendären „Alpenfahrt“ (Bild links bitte anklicken) erstmals fotografierte. Die zwei Exemplare der 300 SL-Serie sind mit ihrer einzigartigen Geschichte längst wie ihre Besitzer und Fahrer zu Ikonen geworden. Beide Fahrzeuge werden auf der „Retromobile“ erstmalig zusammen gezeigt.
Wohl kein anderer als David Douglas Duncan hat je einen 300SL so lange und intensiv gefahren. Die Fahrzeuggeschichte ist endlos und ebenso einmalig. Nur wenige waren von dieser Sportwagenlegende so fasziniert wie er. Und niemand hat mit seinen Fotos dieses einmalige Auto so bekannt und berühmt gemacht. David Douglas Duncan ist der Botschafter des Mercedes 300 SL schlechthin. Für die gesamte Welt der 300 SL Aficionados und Clubmitglieder ist er nicht nur fraglos der Senior, sondern vor allem ein Idol: Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag, David!
David Douglas Duncan - eine Kurzbiografie
David Douglas Duncan wird am 23. Januar 1916 in Kansas City, Missouri, geboren. Seit Kindesbeinen liebt er die Natur und wird zum „Eagle Scout“ bei den Pfadfindern ernannt. Nach der Schule studiert er ab 1934 Archäologie und Zoologie an der University of Arizona in Tucson. 1938 graduiert er an der University in Miami, Florida.
Seine Karriere als Fotograf beginnt schon 1934 , als er mit einer 39 Cent Billigkamera bei einem Hotelbrand zufällig ein Foto von dem damals gesuchten Verbrecher Nummer eins, John Dillinger, schießt. Der Bankräuber wird gefasst, die Belohnung investiert Duncan in eine Fotoausrüstung.
Nach dem Studium wird Duncan Offizier im U.S. Marine Corps und dort als Kriegsberichterstatter eingesetzt. Vor allem die vielen Einsätze an den verschiedensten Fronten des 2. Weltkrieges prägen sein Leben. Duncan erhält bis 1946 viele militärische Auszeichnungen und Orden, darunter das „Purple Heart“.
Nach seiner Militärzeit arbeitet er dann ab 1946 als freier Fotograf für LIFE und viele andere wichtigen Publikationen dieser Zeit. Die Auftragsreisen führen ihn in die ganze Welt:
Über den Palästina-Konflikt in den Bürgerkrieg Griechenlands und weiter in den Korea-Krieg. Zu dieser Zeit wird der vielbeschäftigte Kriegsfotograf zum bedingungslosen Kriegsgegner. Seine Fotos versteht er fortan als Anklage gegen den Krieg und die Politik, vor allem gegen die Amerikanische. Humanität und Gerechtigkeit sind längst seine Ideale.
Bis heute erschienen von ihm über 20 Anti-Kriegsbücher in vielen Sprachen auf der ganzen Welt. Daneben fotografiert er natürlich auch Themen, die nicht den Krieg zeigen.
1958 erste Buchveröffentlichung über Picasso „The Private World of Pablo Picasso“ mit sehr privaten Fotos des engen Freundes. Viele weitere Bücher zu diesem Thema folgen. Kurz zuvor entsteht der Kontakt zu Daimler-Benz und seine Leidenschaft zum 300 SL.
Es folgen unzählige Buchveröffentlichungen mit Fotoreportagen zu den unterschiedlichsten Themen. 1966 legt Duncan mit „Yankee Nomad“ seine erste fotografische Autobiographie mit einem Querschnitt seiner wichtigsten Arbeiten vor, die in aktualisierter Fassung 2003 als „Photo Nomad“ dann nochmals erscheint.
Seit 1962 bis heute lebt David Douglas Duncan mit seiner Frau Sheila in Mougins bei Cannes mit seinem Mischlingshund „Duesy“.
Als großer Tier- und vor allem Hundefreund hat Duncan immer vierbeinige Freunde als Begleiter um sich, dabei wurde „Lump“ vielleicht der Bekannteste. Ihm widmet er später noch ein ganzes Buch: „The dog who ate a Picasso“ von 2006.
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