Lob für die Luxusstrategie von Ola Källenius

Finanzanalyst: "Mercedes hat keine soziale Funktion"

Lob für die Luxusstrategie von Ola Källenius: Finanzanalyst: "Mercedes hat keine soziale Funktion"
Erstellt am 18. Februar 2025

Mercedes-CEO Ola Källenius hat Mercedes-Benz konsequent hin zu einer reinen Luxusmarke ausgerichtet. Anstatt Fahrzeuge für verschiedene Preissegmente anzubieten, konzentriert sich die Marke mit dem Stern auf hochwertige, begehrenswerte Produkte. Der neue Mercedes-Benz CLA, der voraussichtlich mehr als 50.000 Euro kosten wird, dient dabei als neues Einstiegsmodell im Premiumbereich. Einerseits. Andererseits: Dass Mercedes-Benz von dem von Ola Källenius‘ Vorgänger Dieter Zetsche eingeschlagenen Weg der Volkstümlichkeit abgebogen ist, wird in großen Teilen des Mercedes-Benz-Fahrerlagers durchaus kritisch gesehen. Wenigen das Beste zu höheren Preisen bieten - ist das der neue Mercedes-Weg? Offenbar ja.

Marge statt Menge. Wenigen das Beste bieten. Top-Produkte zu höheren Preisen, für diejenigen, welche es sich leisten können. Unter Ola Källenius hat sich der Erfinder des Automobils von dem Gedanken verabschiedet, ein Volumenhersteller bleiben zu wollen. Die Demokratisierung der Luxusmarke Mercedes-Benz (ein Erbe der Ära Zetsche) wird nicht fortgesetzt. In breiteren Bevölkerungsschichten beliebte Modelle wie die A-Klasse und die B-Klasse werden oder sind aus dem Modellprogramm genommen. Und preislich steht die Richtung sowieso fest - es wird immer teurer. Der Durchschnittspreis eines Mercedes-Benz Pkw lag im Jahr 2023 laut einer Auswertung von Bloomberg bei rund 73.000 Euro – ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis von 2019. Das kann man als Fann der Marke schade, schlimm und sehr bedauerlich finden - oder aber als Finanzmensch auch ganz toll.

Dass Mercedes-Benz mit seiner Premium-Hochpreisstrategie geld- bzw. goldrichtig liegt, meint zum Beispiel Simon Jäger, Analyst beim Vermögensverwalter Flossbach von Storch. Der Fankfurter Allgemeine Zeitung sagte er kürzlich: „Der Ansatz, im Premiumbereich stärker zu punkten und auf Klasse statt Masse zu setzen, ist richtig.“ Und weiter: „Mercedes muss nicht für jeden Geldbeutel ein Auto anbieten, Mercedes hat keine soziale Funktion und nicht die Mission, die Menschen mit Mobilität zu versorgen. Mercedes will begehrenswerte Produkte verkaufen. Und dafür ist der CLA, der wahrscheinlich mehr als 50.000 Euro kostet, das neue Einstiegsprodukt – aber eben im Premiumbereich.“ Was sollen wir denn davon halten, Vielleicht das: Dass ein LeBenzgefühl auch vielen Menschen mit einem schmaleren Geldbeutel innewohnt, hat für den Finanzmenschen Jäger weder Wert noch Bedeutung. Klein aber fein und hochpreisig: Soll der Stern wirklich nur noch so sein?

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2 Kommentare

  • LukasA250e

    LukasA250e

    Und wenn Mercedes ja noch dabei "das Beste" anbieten würde... Ist aber leider nicht mehr der Fall und dann gibt es noch genügend andere Hersteller, welche zu anständigen Preisen gute und bezahlbare Autos anbieten.
  • boogie_de

    Boogie_de

    Meiner Meinung nach der falsche Weg, man sollte sich lieber breit aufstellen, wenn bei einer vielbeinigen Strategie eines oder zwei wegbrechen(wie beim Tausendfüssler), dann stört das nicht stark, passiert das aber ner Spinne oder Pferd, sieht das wieder ganz anders aus. Während die Spinne noch einigermaßen klar kommt, wenn ein Bein ausfällt, kannst ein Pferd glatt erschießen. Sagen wir mal, Mercedes ist mehr wie ein Hund oder ne Katze, dann kommen sie damit klar, aber es gedeutet massive Einschränkungen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Hochpreis-Zäsur langfristig gut geht. So weit war Mercedes schon mal, bevor der 190er eingeführt wurde, und da stand es nicht so gut um Mercedes. Der Baby-Benz hat es Nicht-Großverdienern ermöglich, auch endlich einen Mercedes fahren zu können und die jetzige A-Klasse finde ich eines der gelungensten Autos von Mercedes. Auf ne B-Klasse könnte ich getrost verzichten, dafür gibt es ja nen GLA, aber dass konkret die kleineren Klassen wegfallen, wird langfristig ein Bumerang des Verlustes werden und sich Mercedes neu aufstellen lassen. Man hat ja gesehen, was die Leute davon halten, in ein hochpreisiges Modell wie den C63S einen 2l-Motor einzubauen, auch wenn dieser für sicher genommen ein tolles Aggregat ist und in kleineren Modellen auch seine Berechtigung findet, auch in der C-Klasse. Aber spätestens wenn es um Performance und das damit verbundene Prestige geht, muss in ein Performance-Model wie der C63S eins ist mindestens ein V6, noch besser ein V8-BiTurbo rein, vor allem, wenn man eh einem so tollen Motor wie den M176 im Regal hat. Wer hat Kallenius eigentlich gelobt ?

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