Wir schreiben das Jahr 1904: Für den Monat Mai vermerkt die Chronik der Mercedes-Benz Unternehmensgeschichte den Umzug der Verwaltung der Daimler-Motoren-Gesellschaft von Cannstatt in das neue Werk Untertürkheim. Es ist die Geburtsstunde eines der ältesten Mercedes-Benz Standorte weltweit, der dieses Jahr nun sein 120-jähriges Jubiläum feiert.
Waren es anfangs neben Motoren, Getrieben und Achsen noch komplette Fahrzeuge, die in Untertürkheim vom Band liefen, konzentrierte sich das Werk zunehmend auf die Produktion von Motoren und Komponenten und war darüber hinaus zentraler Standort für Entwicklung und Versuch. Im Laufe der Zeit erweiterte das Unternehmen den Standort um weitere Werkteile in der Region. Heute ist Untertürkheim mit seinen Werkteilen als High-Tech-Standort und Lead-Werk für Antriebstechnologien fest im globalen Mercedes-Benz Powertrain-Produktionsverbund verankert. Mehr als 2 Millionen Produkte – Motoren, Getriebe, Achsen, Komponenten und Batterien - verlassen das Werk jedes Jahr, um in den verschiedensten Fahrzeugen in Produktionsstätten auf drei Kontinenten verbaut zu werden.
Forschung und Entwicklung von Antriebstechnologien sind maßgeblicher Bestandteil des Standorts. Der gerade erst eröffnete Mercedes-Benz eCampus, Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Zellen und Batterien für die künftigen Elektrofahrzeuge der Marke mit dem Stern, markiert für den 120-jährigen Traditionsstandort einen wichtigen Meilenstein in der Transformation zur Elektromobilität. Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe stärken Untertürkheim als Hightech-Standort für Antriebstechnologien – ein klares Bekenntnis für die Belegschaft und den Automobilstandort Baden-Württemberg.
Über das Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim
Das Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim erstreckt sich auf mehrere Werkteile im Neckartal und hat die Weichen in Richtung E-Mobilität bereits vor einiger Zeit gestellt. Das Werk produziert schon heute flexibel Antriebssysteme sowohl für vollelektrische als auch für elektrifizierte Fahrzeuge. Untertürkheim verantwortet die Produktion von Antriebskomponenten. Auch die Schmiede ist hier angesiedelt. Auf dem Untertürkheimer Werksgelände befindet sich außerdem ein Großteil der konzernweiten Antriebsforschung und -entwicklung mit einer Teststrecke zur Fahrzeugerprobung sowie der neue Mercedes-Benz eCampus. Auch der zentrale Van-Bereich sowie dessen Forschung und Entwicklung sind hier angesiedelt.
Untertürkheim ist zudem Sitz der Mercedes-Benz Group AG Konzernzentrale. Insgesamt sind mehr als 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort inklusive seiner Werkteile beschäftigt – rund 14.100 davon im Produktionsumfeld. Ab diesem Jahr beginnt am Standort Untertürkheim der Hochlauf für die Produktion von elektrischen Antriebseinheiten für vollelektrische Mercedes-Benz Fahrzeuge. In Bad Cannstatt werden hocheffiziente Motoren produziert. In Mettingen befinden sich die antriebsflexible Achsfertigung sowie die Gießerei. Hier werden ebenfalls ab 2024 Teile elektrischer Antriebseinheiten gefertigt und zu elektrischen Achsen montiert. Die Getriebeproduktion erfolgt im Werkteil Hedelfingen. Seit 2021 werden hier auch Batteriesysteme für die vollelektrischen Modelle EQS und EQE produziert. In diesem Jahr startet zudem die Fertigung von Teilen elektrischer Antriebseinheiten. Die flexible Fertigung befindet sich in Sirnau und die Ausbildung hat ihren Sitz in Brühl. Der Werkteil Brühl verfügt seit 2022 über eine Batteriefabrik, in der Systeme für Mercedes-Benz Plug-in-Hybrid-Modelle produziert werden.
Seit 2022 arbeiten die eigenen Produktionsstandorte von Mercedes-Benz bilanziell CO₂-neutral. Bis 2030 ist vorgesehen, mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien zu decken. Dies soll durch den Ausbau von Solar- und Windenergie an den Standorten und den Abschluss weiterer entsprechender Stromabnahmeverträge erreicht werden. Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionswerke weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu arbeiten.
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