Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte zum Jahreswechsel 2016/2017 nachzählen lassen: 381.027 Pkw mit H-Kennzeichen waren am Stichtag in Deutschland gemeldet. Zwar entspricht das im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs um 10,8 Prozent, aber angesichts 62,6 Millionen in Deutschland zugelassener Fahrzeuge, beträgt der Anteil der mit H-Kennzeichen zugelassenen Fahrzeuge nur 0,7 Prozent.
Nicht viel oder? Rund 70 Prozent aller Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, stammen laut der Zulassungszahlen von hiesigen Herstellern. Bei den verbliebenen 30 % sind nicht etwa die Italiener oder Franzosen oder gar Engländer die großen Favoriten, sondern die Automarken aus Asien. Toyota, Honda, Mazda, Datsun/Nissan und Co verzeichnen geegnüber dem Vorjahr ein Plus von 31,5 %. Grund sind die in den 80ern stetig gestiegenen Verkaufszahlen dieser Marken, während Legenden wie eine Citroen 2CV, DS oder CX, Morris bzw Austin Mini, Fiat 500, 124 Coupé oder Cabrio keine gleichwertigen Nachfolger mehr fanden. Mit der Konsequenz, dass sich mit ihrem schleichenden Aussterben gleich ganze Klassiker-Szenen ausdünnten.
Selbst die Problematik der Marke Opel lässt sich aus dieser Entwicklung herauslesen. War der Kadett doch einst der ewige Käfer-Kontrahent auf Augenhöhe und setzte sich dieser Zweikampf in der Zulassungsstatistig später mit dem Golf und dem Kadett bzw. Astra weiter fort, so ist die Opel-Klassikszene verglichen mit der anscheinend "ewig-jungen" Käfer-Szene nicht mehr zu vergleichen. Vermutlich strahlt da sogar die aktuelle Imageschwäche auf den Klassik-Markt. Mag ein Diplomat V8 zu Recht noch seine Anhänger finden, leiden Ascona, Kadett A und B ganz sicher unter mangelnder Nachfrage. Nicht so bei unserer Lieblingsmarke: Die Spitze gebührt dem Stern.
Franks Most Wanted: Mercedes 280E (W123) besser als neu Nach zwei Jahren Suche erfüllt sich ein Mercedes-Fan seinen Traum Denn die Marke Mercedes-Benz liegt mit 92.048 H-zugelassenen PKW unangefochten auf Platz 1! Auf Platz 2 folgt Volkswagen und auf Platz 3 dann nicht etwa Opel, sondern Porsche. Zur Beliebtheit einer Marke kommt sicher auch die Solidität, Ersatzteilversorgung und die Pflege der Tradition an sich. Selbst ein eigentlich pfiffiger Rallye-Kadett hat offensichtlich nicht die Coolness eines alten VW Käfers, der sich in ziellosen Spielarten vom California Custom, Rat-Bug bis zum penibel gepflegten Exemplar jeden Tag neue Anhänger erkämpft. Mit 34.643 zugelassenen Exemplaren ist der Käfer Deutschlands beliebtester H-Oldie. Dann folgt bereits die Marke Mercedes-Benz und zwar mit der 123er-Baureihe. Hier weisen die Statistiken immerhin noch 18.578 Exemplare aus. Im Vergleich zum vielfach häufiger produzierten Käfer ein fantastischer Wert. Und würde man nur die Käfer zählen, die den Produktionsjahren der 123er Baureihe entsprächen, dann wäre der 123er der ungekrönte König der Klassiker. Oder wie sehen Sie das?
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