Seit März 1995 im Serieneinsatz bei Mercedes-Benz

Lifesaver: Seit 30 Jahren rettet ESP® Menschenleben

Seit März 1995 im Serieneinsatz bei Mercedes-Benz: Lifesaver: Seit 30 Jahren rettet ESP® Menschenleben
Erstellt am 12. Februar 2025

Im März 1995 brachte Mercedes-Benz das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® auf den Markt. Gemeinsam mit Gurt, Airbag und ABS zählt diese Innovation vom Stern zu den bedeutendsten Sicherheitssystemen moderner Autos. ESP® dürfte über 15.000 Menschen das Leben gerettet haben und über eine halbe Million Unfälle mit Personenschaden verhindert haben. Seit November 2011 ist ESP für alle neu zugelassenen Pkw in Europa gesetzlich vorgeschrieben.

Bereits 1978 führte Mercedes-Benz mit ABS und 1985 mit der Antriebsschlupf-Regelung ASR als Pionier der Fahrzeugsicherheit erste elektronische Systeme zur Regelung fahrdynamischer Prozesse ein. 1995 erfolgte ein weiterer Meilenstein: Mithilfe zusätzlicher Sensoren wurde das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® entwickelt. Ab März 1995 kam diese Weltneuheit serienmäßig im Luxus-Coupé S 600 (C 140) zum Einsatz. Wenige Monate später folgte die Einführung in der S-Klasse Limousine (W 140) und im SL-Roadster (R 129). Während die V12-Modelle das System serienmäßig erhielten, wurde ESP® für die V8-Modelle dieser Baureihen zunächst als Sonderausstattung angeboten.

Die rasante Verbreitung der Sicherheitstechnologie begann 1997: Während eines Tests geriet ein schwedischer Autotester mit der neuen kompakten A-Klasse beim sogenannten „Elchtest“ – einem abrupten Ausweichmanöver – an die fahrdynamischen Grenzen, wodurch das Fahrzeug umkippte. Was zunächst wie ein Rückschlag für Mercedes-Benz aussah, entwickelte sich zu einem Meilenstein: Das Unternehmen reagierte entschlossen und machte ESP® noch im selben Jahr zum Serienstandard – zunächst in der A-Klasse und bald darauf in allen Modellreihen. Auch andere Hersteller zogen nach: Eine Verordnung des europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Juli 2009 legte fest, dass seit November 2011 alle in der EU neu zugelassenen Pkw- und leichten Nutzfahrzeugmodelle serienmäßig mit ESP® ausgestattet sein müssen.

ESP® unterstützt den Fahrer in kritischen Situationen, in denen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren zu gehen droht. Erkennt das System eine instabile Fahrsituation, greift es gezielt ein, indem es je nach Bedarf ein einzelnes Rad oder mehrere Räder abbremst. Zusätzlich passt ESP® bei Bedarf das Motordrehmoment automatisch an. Dadurch hilft das System, das Fahrzeug zu stabilisieren – insbesondere in Kurven oder bei plötzlichen Ausweichmanövern.

ESP® wurde kontinuierlich verbessert. Ein entscheidender Fortschritt war die Einführung elektrischer Servolenkungen: Während zuvor nur Bremseingriffe und eine Reduzierung des Motordrehmoments möglich waren, unterstützen seit 2005 auch Lenkeingriffe die Stabilisierung des Fahrzeugs. Für Autofahrer ist der Fortschritt besonders in der Feinabstimmung des ESP® spürbar: Regelte das System bei der ersten A-Klasse noch so radikal, dass es das Fahrzeug beinahe zum Stillstand brachte, greift ESP® heute deutlich sanfter ein. Es stabilisiert das Fahrzeug mit minimalem Tempoverlust und sorgt so für ein souveränes Fahrgefühl.

Das zentrale Element des Stabilitätsprogramms ist der Quergeschwindigkeitsmesser. Dieser Sensor überwacht kontinuierlich die Drehbewegung des Fahrzeugs um seine Hochachse und vergleicht den gemessenen Ist-Wert mit dem Soll-Wert, der sich aus der Lenkvorgabe des Fahrers und der Geschwindigkeit ergibt. Sobald das Fahrzeug von der angestrebten Ideallinie abweicht, greift ESP® ein und verhindert Schleuderbewegungen bereits in der Entstehung.

Besonders auf nassen oder glatten Straßen, beim plötzlichen Ausweichen vor unerwarteten Hindernissen wie Tieren auf der Fahrbahn oder bei zu schnell angefahrenen Kurven kommt das Elektronische Stabilitäts-Programm zum Einsatz. Mit ESP® können bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle effektiv vermieden werden.

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